Spannungen mit Kosovo
Vucic löst Parlament auf: Neuwahlen in Serbien
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat am Mittwoch das Parlament aufgelöst und für den 17. Dezember vorgezogene Wahlen anberaumt. Die Parlamentswahlen finden zeitgleich mit Kommunalwahlen in 65 Gemeinden statt, darunter auch in der Hauptstadt Belgrad.
Die Neuwahlen werden vor allem im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen mit dem südlichen Nachbarn Kosovo gesehen. Serbien erkennt die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz bisher nicht an.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte bei einem Besuch in Belgrad am Dienstag betont, dass beide Länder die Normalisierung der Beziehungen nach dem jüngsten Aufflammen der Gewalt verstärken müssen, wenn sie der EU beitreten wollen.
Neue Linie für Serbien
Der Schritt zu vorgezogenen Neuwahlen in Serbien wird so interpretiert, dass Vučić nun bis zum 17. Dezember eine neue Linie festziehen kann. Einerseits muss er Rücksicht auf serbische Nationalisten nehmen, andererseits wird ihm vorgeworfen, die Stimmung gegen den Kosovo selbst mit anzuheizen.
Lesen Sie auch:
„Wir leben in einer Zeit, in der es für uns alle notwendig ist, im Kampf für die lebenswichtigen (...) Interessen Serbiens vereint zu sein, in der wir sowohl wegen unserer Position zum Kosovo als auch wegen anderer regionaler und globaler Themen unter Druck geraten werden“, sagte Vučić am Mittwoch.
Serbien wählte zuletzt im April des Vorjahres
Zuletzt waren die Bürger Serbiens im April des Vorjahres zu den Urnen gebeten worden.
Die EU drängt darauf, dass sich das Land den westlichen Sanktionen gegen Russland wegen dessen Invasion in der Ukraine anschließt, die Korruption und das organisierte Verbrechen bekämpft, die Wirtschaft reformiert, das Justizwesen und das Geschäftsklima sowie die Menschenrechtslage im Land verbessert.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.