Dank der Untersuchungsmethode sei in dem 1886 entstandenen Werk Van Goghs typische Pinselführung nachgewiesen worden. Auch die Farben entsprächen denen, mit denen der Maler sonst arbeitete, teilt das DESY am Dienstag in Hamburg mit.
Gemälde lange Zeit umstritten
Die Echtheit des Bildes war seit dem Erwerb durch das Museum 1974 angezweifelt worden, u.a. wegen seiner für ein Van-Gogh-Gemälde ungewöhnlichen Gröβe und der an einer ungewöhnlichen Stelle angebrachten Signatur. Das Werk war seit seiner Aberkennung als Van Gogh im Jahr 2003 als das Werk eines unbekannten Künstlers geführt worden.
Jetzt, neun Jahre später, ist es einer Gruppe internationaler Forscher von der Technischen Universität Delft, der Universität Antwerpen, des DESY, des Van-Gogh-Museums und des Kröller-Müller-Museums gelungen nachzuweisen, dass es sich doch um ein Gemälde von Vincent van Gogh handelt. Erforscht wurde das Stillleben dabei größtenteils an der zu DESY gehörenden Synchroton-Strahlungsquelle DORIS, die starke Röntgen- und UV-Licht-Strahlung erzeugt. Am DESY wird mit solchen Lichtquellen und mit Teilchenbeschleunigern physikalische Forschung betrieben.
Stillleben über älteres Bild gemalt
Das Blumen-Stillleben war über ein älteres Bild gemalt worden, das zwei Ringer (Bild 2) zeigt. Dieses für Van Gogh durchaus typische Vorgehen war Experten zwar seit einer Röntgenaufnahme von 1998 bekannt, aber erst mit den Möglichkeiten der DORIS-Strahlenquelle konnten laut DESY die Details des verborgenen Gemäldes mit einer sogenannten Makro-Röntgenfluoreszen-Analyse bildlich aufbereitet werden.
Das verborgene Ringerbild sei mit Van Goghs charakteristischen Pinselschwung gemalt, auch die Zusammensetzung der Farben stimme mit der von anderen seiner Bilder exakt überein. Die ungewöhnliche Größe des Gemäldes erkläre sich wiederum durch den Umstand, dass er die bereits benutzte Leinwand "recycelte".
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