Trotz einer tiefroten Bilanz bekamen vier Vorstände der Signa-Gesellschaft von René Benko bemerkenswert hohe Bonuszahlungen - die „Krone“ berichtete. Jetzt erklärte einer der Manager seinen Rücktritt.
Ende der Vorwoche hatte die „Krone“ über Bonuszahlungen in bemerkenswerter Höhe berichtet: Vier Vorstände der Signa Prime Selection AG, eine der wichtigsten Gesellschaften im undurchsichtigen Firmengeflecht von Immobilien-Jongleur René Benko, hatten für 2022 in Summe rund 20 Millionen Euro kassiert; trotz einer dunkelroten Bilanz, in der ein Minus von 1,2 Milliarden zu Buche steht.
Jetzt hat der erste der vier Vorstände das Handtuch geworfen: Claus Stadler, seit 2020 im Management der Signa Prime und der Signa Development AG, erklärte laut „Krone“-Informationen gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Gusenbauer seinen Rücktritt. Der 53-jährige Stadler war laut seinem LinkedIn-Profil in der „Signa Group of Companies“ als Chief Operations Officer (COO) tätig und scheint im Firmenbuch noch als Geschäftsführer von mehr als 100 Unternehmen mit Signa-Bezug auf. Zum Vergleich: Gründer René Benko nimmt seit einer gerichtlichen Verurteilung vor zehn Jahren trotz seiner dominanten Stellung im Krisen-Konzern keine Organfunktion wahr.
Medienbericht: Zweiter Investor springt ab
Mittlerweile mehren sich die Medienberichte, wonach Benko nicht mehr das volle Vertrauen seiner Investoren besitzen dürfte: Das deutsche „Handelsblatt“ berichtete am Feiertag, dass René Benko nach Unternehmensberaterlegende Roland Berger mit Torsten Toeller einen weiteren Anteilseigner verliere. Der Fressnapf-Gründer „soll jetzt auch seine Verkaufsoption ausgeübt haben“, schreibt die Zeitung und hält darüber hinaus fest: „Immer mehr Investoren fordern von Immobilienunternehmer René Benko mehr Transparenz.“ Ob sich einer solchen Forderung auch der Benko-Großinvestor und Ex-Strabag-Boss Hans Peter Haselsteiner angeschlossen hat, ist derzeit nicht bekannt.
Milliarden-Minus bei Signa Retail
Apropos Transparenz: Wenig überraschend kämpft auch die schwer angeschlagene Handelssparte des Konzerns mit dramatischen Verlusten. Laut „News“ steht bei der Signa Retail Selection AG mit Sitz in der Schweiz - Stand Ende September 2022 - ein Fehlbetrag von 1,39 Milliarden Euro in den Büchern.
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