Donnerstagmittag startet die vierte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag 2024 der Metalltechnischen Industrie. Sollte es zu keiner Einigung kommen, werde ab 6. November - also bereits ab nächstem Montag - gestreikt, hieß es in einer Aussendung der Gewerkschaft PRO-GE. Der Gewerkschaftsbund habe die Streikfreigabe bereits erteilt.
Bisher gehen die Vorstellungen allerdings noch sehr weit auseinander. Bei der dritten Gesprächsrunde hatten sich die Sozialpartner schon nach ein paar Stunden nichts mehr zu sagen. Was folgte, waren Betriebsversammlungen in der Metallindustrie. Diese könnten, wie angekündigt, bei einer Nichteinigung in Warnstreiks übergehen.
„Es müssen sich beide bewegen“
Der Verhandlungsleiter der Arbeitgeberseite, Christian Knill, verwies am Donnerstag im Ö1-„Journal um acht“ erneut auf die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die wenig Spielraum für Erhöhungen ließen. Ob die Arbeitgeber ein neues Angebot vorlegen werden, ließ er offen. „Es ist eine Verhandlung, da müssen sich beide bewegen“, sagte Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI). „Wenn wir sehen, dass wir nur so hingetrieben werden und es heißt ,Erhöht‘s, erhöht‘s, erhöht‘s, aber wir bleiben bei unseren 11,6 Prozent‘, dann wird es schwierig werden.“
Die Jugendorganisation der Gewerkschaft (PRO-GE Jugend) veranstaltete am Donnerstagvormittag im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde eine Medienaktion vor der Wirtschaftskammer in Wien. Die PRO-GE Jugend fordert einen „respektvollen“ Lohnabschluss für die jungen Beschäftigten in der Metallindustrie und eine bessere Einstufung der Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen, teilte sie in einer Aussendung mit.
Gewerkschaft gegen Einmalzahlungen
In der Metallindustrie liegt die Forderung nach 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt am Tisch, die Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1050 Euro an. Von Einmalzahlungen halten aber die Gewerkschaften wenig, wie PRO-GE-Chefverhandler Reinhold Binder vergangene Woche vor Arbeitnehmern bei einer Betriebsversammlung klarmachte. „Mit die Einmalzahlungen können‘s sch***en gehen“, meinte er wörtlich. Der Ton hatte sich zuletzt deutlich verschärft, vor der dritten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber beklagt, dass sie anonyme Drohungen erhalten würden.
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