Gewalt gegen Migranten

Hilfsorganisation kritisiert griechische Regierung

Ausland
02.11.2023 22:25

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat den Umgang der griechischen Regierung mit Migrantinnen und Migranten kritisiert. Menschen würden „gewaltsam festgehalten und auf Rettungsbooten zurück in Richtung der Türkei gezwungen“, hieß es in einem Bericht. Dieser stützt sich auf Aussagen von Betroffenen und medizinischen Daten zwischen August 2021 und Juli 2023.

Analysiert wurden die Zustände auf den griechischen Inseln Lesbos und Samos. Laut Ärzte ohne Grenzen haben Migrantinnen und Migranten berichtet, teilweise „geschlagen und in Handschellen“ gelegt worden zu sein, sie hätten sich demütigenden Untersuchungen unterziehen müssen. Darüber hinaus soll ihnen ihr Besitz weggenommen worden sein.

Andere Migrantinnen und Migranten schilderten, bei ihrer Ankunft von Uniformierten oder maskierten Männern abgefangen worden zu sein. Sie gaben an, mit Knüppeln und Schlagstöcken geschlagen sowie verbal beleidigt worden zu sein.

Flüchtlingslager auf Samos (Bild: AP)
Flüchtlingslager auf Samos

Aufs Meer zurückgedrängt
Ein wesentlicher Punkt in dem Bericht sind zudem sogenannte Pushbacks, sprich das illegale Zurückdrängen von Asylsuchenden. Migrantinnen und Migranten auf Lesbos und Samos sagten, gewaltsam und ohne ihren Besitz auf das Meer zurückgedrängt worden zu sein. Ärzte ohne Grenzen kritisierten, dass weder die griechischen Behörden noch die EU zur Verantwortung gezogen werden würden - „trotz umfassender und glaubwürdiger Beweise.“

Die Hilfsorganisation hat in den vergangenen beiden Jahren nach eigenen Angaben fast 8000 Menschen an den griechischen Grenzen mit medizinischer Nothilfe versorgt, darunter 1500 Kinder. Örtliche Behörden sollen ihre Einsätze immer wieder verzögert haben.

Das griechische Ministerium reagierte am Donnerstag nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die Regierung hatte die Küstenwache zuletzt verstärkt. Grundsätzlich sind die Vorwürfe nicht neu (siehe Video oben). Hilfsorganisationen werfen dem Land regelmäßig vor, Migrantinnen und Migranten illegal und gewaltsam in türkische Gewässer abzuschieben.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele