Der große Nager gilt bekanntlich als „Baumeister der Natur“. Als solcher macht er allerdings nicht immer das, was dem Menschen gefällt. So ist etwa der Allgäuer Tourismusort Oberstdorf wegen Schäden durch Biberbauten bis Mitte November vom Bahnverkehr abgeschnitten. Davon ist auch das Vorarlberger Kleinwalsertal betroffen.
Die Bahnstrecke in Richtung Oberstdorf verläuft auf einem Damm parallel zur Iller. Und genau unter diesem Bahndamm haben sich die Biber buchstäblich eingegraben. Über eine Länge von rund 500 Metern haben die großen Nager zahlreiche Hohlräume geschaffen, wodurch der Bahndamm einzubrechen droht. Entdeckt wurden die Biberbauten erst Mitte Oktober, seit einer Woche laufen die Sanierungsarbeiten. Bis Mitte November sollen nun die Hohlräume wieder befüllt werden, zudem werden Stahlnetze und Felsen zum Schutz vor einer weiteren „Biberattacke“ angebracht.
Auch Kleinwalsertal betroffen
Der lahmgelegte Zugverkehr betrifft auch das Vorarlberger Kleinwalsertal, schließlich ist der Bahnhof Oberstdorf für viele Einwohner der „funktionalen Enklave“, die nur über Deutschland erreichbar ist, eine Mobilitätsdrehscheibe - ganz zu schweigen von den vielen Touristen, die mit der Bahn anreisen.
Im Allgäu stellt man sich indes die Frage, wie man mit den Bibern weiter verfahren soll. Die zuständige Landesrätin Indra Baier-Müller will trotz des strengen Schutzstatus der Tiere eine Abschussgenehmigung durchboxen - was legistisch in Ausnahmefällen auch möglich wäre. Naturschützer geißeln diesen Vorstoß als reinen Aktionismus, zumal die Biber ohnehin das Weite suchen würden, sobald Bagger auffahren.
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