04.11.2023 06:00

Getreide-Importe:

„Keiner würde sich das gefallen lassen!“

Bei den Getreide-Importen aus der Ukraine müssten bei heimischen Politikern eigentlich die Alarmglocke schrillen, sagt der Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Peter Schmiedlechner im krone.tv-Talk mit Jana Pasching. Die aktuelle Situation zur Versorgungssicherheit sei erschreckend. Ein Rechnungshofbericht zeige deutliche Mängel auf, seitens der Regierung werde „falsche“ Sicherheit vermittelt. 

Vor allem Obst und Gemüse sei massiv betroffen, bei Butter gäbe es einen Mangel, beim Schweinefleisch sei man bereits unter die 100 Prozent gesunken. „Auch beim Getreide sind wir mittlerweile zum Importeur geworden.“

Das Ende des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine hatte zur Folge, dass die Importe nach Europa gestiegen und die Preise verfallen sind. „Es gibt Preiseinbußen gegenüber dem letzten Jahr von 70 Prozent. Das würde sich keine andere Berufsgruppe einfach so gefallen lassen und ist auch wirtschaftlich für die Betriebe ein enormer Schaden.“ Was Schmiedlechner daran besonders störe: „Die ÖVP nehmen das Gottgegeben hin oder sagt, es sei von der EU so geregelt. Das stimmt nicht.“

Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Peter Schmiedlechner im krone.tv-Talk (Bild: krone.tv)
Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Peter Schmiedlechner im krone.tv-Talk

„Österreich soll Getreidelieferungen verplomben“
Länder wie Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechien oder Ungarn würde vorzeigen, wie man den heimischen Markt schützen könne. Einen Importstopp, wie es einige genannte Länder machen, könne man in Österreich nicht fordern. „Aber man könne es machen, wie Ungarn: Sobald dort an der Grenze ukrainisches Getreide hereinkommt, wird das verplombt. Wenn es von Ungarn herauskommen, wird die Plombe wieder heruntergenommen. Und diese Möglichkeit besteht natürlich auch in Österreich“, so Schmiedlechner.

„80 Prozent des Getreides gentechnisch verändert“
Nicht nur die Marktverwerfungen, sondern auch die Qualität sei aufgrund der ukrainischen Importe problematisch. „Dort werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die bei uns schon längst verboten sind. Und wenn man weiß, dass in der Ukraine 80 Prozent des Getreides gentechnisch verändert angebaut wird, dann müssten normalerweise als österreichischer Politiker die Alarmglocken läuten.“

Sobald Getreide in einer österreichischen Mühle vermahlen ist, gilt es aber als österreichische Qualität. Es brauche dringend eine Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel, die das klar regelt sei. Weshalb das AMA-Gütesiegel dafür laut Schmiedlechner nicht geeignet ist und wie es den heimischen Landwirten derzeit geht, sehen Sie im Video oben.

Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt