Hitze, Schädlinge, geringe Preise - immer mehr Bauern sehen im Erdäpfel-Anbau keine Zukunft. Die Folge: Importware auf heimischen Tellern!
Ende Oktober war die Erdäpfelernte in Niederösterreich großteils eingebracht. Doch Freude wollte sich bei den Landwirten, deren Hauptertrag der Kartoffelanbau ist, nicht einstellen. Die Bilanz ist ernüchternd: Die Erntemenge liegt heuer deutlich unter dem Durchschnitt.
Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Eine der Hauptursachen sind zunehmende Wetterextreme. Im nasskalten Frühjahr verzögerten sich Anbau und Fortkommen der Pflanzen. Die folgende Hitze samt anhaltender Trockenheit war auch nicht förderlich. „Ab 30 Grad stellt die Erdäpfelpflanze nämlich ihr Wachstum ein“, erklärt ein Fachmann der Landwirtschaftskammer. Der Klimawandel begünstigt zudem Drahtwurm und andere Schädlinge. Die Folge: Fast ein Drittel der Knollen musste wegen gefräßiger Larven eingestampft werden.
Für bäuerliche Betriebe ist der Erdäpfelanbau zum Risiko geworden. Mittlerweile geht es hier bereits um die Existenz von Betrieben.
Lorenz Mayr, Vizepräsident der LK-Niederösterreich
Das alles führt dazu, dass immer mehr Bauern den Erdäpfeln den Rücken kehren. Lorenz Mayr, Vizepräsident der NÖ-Landwirtschaftskammer, bringt es auf den Punkt: „Der Erdäpfelanbau ist zum Risiko geworden!“ Die Erträge können die Existenz der Betriebe oft nicht mehr sicherstellen. Kein Wunder also, dass die Anbauflächen von Jahr zu Jahr geringer werden – um mehr als 3700 Hektar in nur drei Jahren.
„Keine kostendeckende Produktion“
Und dann gibt es auch noch den finanziellen Teufelskreis: Denn geringe Preise führten ebenfalls zur Verringerung der Anbauflächen. „Das hat zur Folge, dass wegen kleinerer Erntemengen auch bei gestiegenen Erzeugerpreisen keine kostendeckende Produktion möglich ist“, betont Franz Wanzenböck, Sprecher der Erdäpfelbauern.
In den letzten Jahren mussten wir 30 Prozent der Erdäpfel wegen Befalls durch den Drahtwurm oder anderer Schädlinge aussortieren.
Franz Wanzenböck, Obmann der Erdäpfelbauern
Unterm Strich steht also zu befürchten, dass die beliebteste Beilage zum sonntäglichen Schnitzerl wohl immer öfter aus Ländern wie Ägypten importiert werden muss.
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