220 Prozent Steigerung

Preisexplosion lässt nicht nur Mieter rätseln

Niederösterreich
05.11.2023 19:02

Heizung und Warmwasser wurden für 550 Bewohner er Robert-Stolz-Siedlung in Wiener Neustadt massiv teurer. Warum, weiß aber (noch) niemand . . .

Im Juni war die Welt noch in Ordnung für die rund 550 Mieter der Robert-Stolz-Wohnhausanlage in Wiener Neustadt. Nahezu jeder Bewohner erhielt bei der letzten Fernwärme-Abrechnung eine nicht unerhebliche Gutschrift. Fünf Monate später steht ihnen jedoch das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Denn in der Vorwoche flatterte ihnen ein neuer Brief ins Haus. Dessen Inhalt: Ein Preisanstieg für Heizung und Warmwasser um bis zu 220 (!) Prozent. Gültigkeit: Ab sofort!

Auch Hannes Winkler ist von der Teuerung betroffen. (Bild: zVg)
Auch Hannes Winkler ist von der Teuerung betroffen.

„Zuerst bekam ich 450 Euro Gutschrift, jetzt zahle ich plötzlich 243 statt 90 Euro im Monat. Da stimmt doch etwas nicht“, ist Hannes Winkler, Sprecher der Wohnhausanlage, fassungslos. Er kennt weitere Beispiele: „Eine Jungfamilie mit zwei Kleinkindern muss zu 900 Euro Miete nun 500 Euro statt 170 für die Fernwärme zahlen. Ältere Personen haben geweint, als sie die Briefe gelesen hatten.“

Komplizierte Verhältnisse
In seiner Verzweiflung kontaktierte Winkler auch die „Krone“, die rasch Bewegung in die Sache bringen konnte. Noch gestern am späteren Nachmittag trafen sich Vertreter der EVN, der Stadt sowie der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft EGW mit einigen Bewohnern. Denn die Sache ist kompliziert. Die Fernwärme liefert die EVN, die Wohnhausanlage gehört der Stadt, die aber von der EGW verwaltet wird, die wiederum die Firma Techem für die Ablesung beauftragt.

Und irgendwo in diesem Konstrukt dürfte wohl ein Fehler passiert sein. „Wir haben der Anlage zuletzt 48.000 Euro für die Fernwärme verrechnet, heuer sind 53.000 Euro prognostiziert. Das ist zwar ein Anstieg, aber nicht um das Drei- oder Vierfache“, berichtet EVN-Sprecher Stefan Zach. Wie es zu den horrenden Vorschreibungen kommen konnte, ist für ihn noch nicht nachvollziehbar. „In diesem Fall ist jeder einzelne Mieter nicht direkt unser Kunde, daher können wir das im Detail nicht überprüfen. Es gibt auch keine Einzelzählung, sondern eine Wurzelmessung“, so Zach. Auch Bürgermeister Klaus Schneeberger hat eine rasche Überprüfung angekündigt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt