In Schweden haben nach Gewerkschaftsangaben rund 600 Beschäftigte im ganzen Land den US-Elektroautobauer Tesla bestreikt. In zahlreichen Werkstätten weigerten sich die Beschäftigten am Freitag, Modelle von Tesla zu reparieren, teilte der Sprecher der Gewerkschaft IF Metall, Jesper Pettersson, mit. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag bei Tesla.
In Schweden hatten bereits vorigen Freitag rund 130 Beschäftigte in zehn Tesla-Werkstätten in Schweden die Arbeit niedergelegt. Nun schlossen sich Beschäftigte in freien Werkstätten an, in denen Autos unterschiedlicher Hersteller repariert werden. Die Beschäftigten rührten nach Angaben Petterssons nur Teslas nicht an.
Die IF Metall habe in den vergangenen Tagen Vertreter von Tesla getroffen, sagte der Gewerkschaftssprecher. Ein weiteres Treffen sei für Montag geplant. Zum Stand der Verhandlungen wollte er sich nicht äußern.
In Schweden arbeiten fast 90 Prozent aller Beschäftigten mit Tarifvertrag. Tesla-Chef Elon Musk hat wiederholt Forderungen nach einer gewerkschaftlichen Organisation der Beschäftigten abgelehnt. Weltweit arbeiten rund 127.000 Menschen für den Elektroautobauer.
Hafenblockade angedroht
In Schweden hat die Verkehrsgewerkschaft angekündigt, die Tesla-Beschäftigten zu unterstützen. Sollte es bis zum 7. November keine Einigung geben, werde das Verladen von Tesla-Autos in vier schwedischen Häfen blockiert, kündigte die Gewerkschaft an.
Löhne in Grünheide erhöht
Im deutschen Grünheide nahe Berlin werden indes die Löhne der dortigen Werksmitarbeitenden gesteigert, teilte Tesla am Freitag mit. Nachdem im vergangenen Jahr die Entgelte um bis zu sechs Prozent erhöht wurden, werden sie heuer für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um vier Prozent angehoben. „Diese Erhöhung wird bereits mit der anstehenden November-Auszahlung umgesetzt.“ Zudem werden die Jahresgehälter der Produktionsmitarbeiter ab Februar 2024 um 2500 Euro erhöht.
Tesla-Chef Elon Musk habe der Belegschaft am Freitag persönlich im Werk in Grünheide für den Einsatz beim An- und Hochfahren der Fabrik gedankt, teilte das Unternehmen mit. Die Geschäftsführung informierte die Beschäftigten bei einem internen Team-Treffen über die Lohnerhöhungen.
Sie seien das Ergebnis eines internen Standardprozesses bei Tesla, bei dem regelmäßig die Entgelte der Mitarbeiter geprüft werden, um eine faire Entlohnung zu sichern. „Behauptungen, dass ein Zusammenhang zwischen den Gehaltsanpassungen von Tesla und gewerkschaftlichen Aktivitäten bestehe, entbehren jeglicher Wahrheit“, betonte Tesla. Die IG Metall hatte vor kurzem eine mögliche Lohnerhöhung als Erfolg ihrer Aktionswoche reklamiert.
Tesla stellt in Grünheide seit März 2022 Elektrofahrzeuge her. Inzwischen arbeiten dort laut Unternehmen rund 11.000 Beschäftigte. Das Werk soll ausgebaut werden.
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