Großeinsatz in Hamburg

Bewaffneter nahm Kind (4) auf Flughafen als Geisel

Ausland
04.11.2023 23:47

Der Hamburger Flughafen ist nach dem Eindringen eines Fahrzeugs auf das Gelände geräumt worden. Laut Polizei durchbrach ein Bewaffneter mit seinem Fahrzeug gegen 20 Uhr ein Tor und fuhr auf das Vorfeld des Airports. Der Mann befindet sich mit seiner vier Jahre alten Tochter in dem Auto. Die Polizei geht von einer Geiselnahme aus.

Der Mann habe eine Waffe und damit bereits zwei Mal in die Luft geschossen, so ein Sprecher der deutschen Bundespolizei. Die Polizei nahm inzwischen Kontakt mit dem Mann auf. Es werde auf Türkisch verhandelt, sagte eine Sprecherin. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei und ein Polizeipsychologe seien vor Ort. Ob sich in dem Fahrzeug noch ein zweites Kind befand, wie zunächst vermutet, war unklar. Die Polizei Hamburg sprach von einer „statischen Geisellage“. Man geht davon aus, dass ein Sorgerechtsstreit Hintergrund des Einsatzes ist.

Mögliche Kindesentziehung
Zuvor hatte sich die Ehefrau des Mannes wegen möglicher Kindesentziehung bei der Landespolizei gemeldet, wie der Sprecher sagte. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung davon berichtet.

Demnach soll der Mann in einem Audi ohne Kennzeichen auf das Vorfeld gefahren und direkt unter einem Flugzeug geparkt haben. Der Bewaffnete soll laut „Bild“ auch mehrere Feuer im Flughafenbereich gelegt haben, die Feuerwehr ist im Einsatz.

Der Mann habe zwei brennende Flaschen aus dem Auto geworfen, „eine Art Molotowcocktails“, präzisierte Thomas Gerbert, Sprecher der deutschen Bundespolizei. Es sei kein Schaden entstanden, die Flughafenfeuerwehr habe die Flaschen löschen können. Der Flughafen werde gerade geräumt, das sei eine Sicherheitsmaßnahme, sagte er.

Polizei „robust ausgestattet“
Starke Kräfte der Landes- und der Bundespolizei seien vor Ort, sagte Gerbert. Sie befänden sich in der Nähe des Fahrzeugs. Darunter sei auch die Beweis- und Festnahmeeinheit der Bundespolizei. „Die sind sehr robust ausgestattet“, so der Sprecher. Verletzte gab es laut Information der Polizei am späten Samstagabend keine.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften ist vor Ort. (Bild: Jonas Walzberg / dpa / picturedesk.com)
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften ist vor Ort.

Weder Starts noch Landungen möglich
Der Flugverkehr am „Hamburg Airport Helmut Schmidt“ wurde komplett eingestellt, sämtliche Zugänge zu den Terminals gesperrt. Auf der Flughafen-Website hieß es am Abend: „Aufgrund einer bundespolizeilichen Maßnahme sind zurzeit keine Starts und Landungen möglich.“ Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden.

Maschinen geräumt
Die erwarteten Flüge kämen unter anderem aus Hurghada, Agadir, Malaga oder Lissabon, hieß es. Teilweise seien sie bereits umgeleitet worden, teils seien Flüge gestrichen worden. Wie es mit dem Flugverkehr weitergehe, hänge von der Einsatzlage ab, sagte die Sprecherin. Mehrere Maschinen seien geräumt worden.

Bereits im Oktober war der Hamburger Flughafen gesperrt worden, damals allerdings wegen einer Anschlagsdrohung auf eine Maschine von Teheran nach Hamburg.

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