Hamburger Geisel-Drama
Mädchen (4) ist frei: Vater wurde festgenommen
Glückliches Ende rund um die Geiselnahme am Hamburger Flughafen! Nach 18 Stunden gab der Vater widerstandslos auf und verließ gemeinsam mit seiner Tochter den Pkw - der Mann wurde festgenommen.
Der Mann hatte mit seinem Auto am Samstag gegen 20 Uhr ein Tor durchbrochen und ist auf das Vorfeld des Airports gefahren. Dort warf er „eine Art Molotowcocktails“ aus dem Wagen. Er hatte seine vierjährige Tochter mit im Auto - vorausgegangen war offenbar ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter.
Der Flughafen wurde sofort weiträumig gesperrt, die beiden Terminals geräumt. Alle Passagiere in den Flugzeugen wurden - teilweise erst nach einigen Stunden - aus den Maschinen geholt und in einem nahe gelegenen Flughafenhotel untergebracht.
Kind offenbar unversehrt
Reporter vor Ort berichteten, dass der Vater mehrmals im Verlauf der vergangenen Stunden angekündigt hatte, seine kleine Tochter freizulassen, es dann aber nicht getan hat.
Die Polizei ging von einer schweren Bewaffnung des Mannes aus: „Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass er im Besitz einer scharfen Schusswaffe ist und eventuell auch von Sprengsätzen unbekannter Art.“ Ob der Mann tatsächlich explosives Material mitführte, ist noch nicht übermittelt.
Flugbetrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt
Insgesamt 3200 Passagiere waren am Samstag von der Evakuierung betroffen, sagte ein Polizeisprecher. Wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann, ist unbekannt.
Für den gesamten Sonntag waren laut Airport eigentlich 286 Flüge - 139 Abflüge und 147 Ankünfte - mit rund 34.500 Passagieren geplant.
Stundenlange Gespräche
Dass sich die Gespräche so lange hinzogen, wurde während der Verhandlungen positiv gesehen: „Das ist ein absolut gutes Zeichen“, betonte eine Sprecherin. „Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv.“ Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei und Polizeipsychologen waren ebenfalls vor Ort.
Die Ehefrau des Mannes, die sich in Stade bei Hamburg aufgehalten haben soll, hatte sich zuvor wegen möglicher Kindesentziehung bei der Landespolizei gemeldet. „Wir gehen derzeit davon aus, dass ein Sorgerechtsstreit Hintergrund des Einsatzes ist“, teilte die Polizei kurz vor Mitternacht mit. Der Mutter zufolge habe der Mann die Tat angekündigt.
Bisher keine Verletzte
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Vater der Mutter das Kind weggenommen und möglicherweise unter Gewalteinwirkung ins Auto gesetzt habe, bevor er nach Hamburg und dort auf das Rollfeld des Flughafens fuhr.
Polizeiangaben zufolge wurde niemand verletzt. Das Flugzeug der Turkish Airlines, unter dem der Mann sein Auto abgestellt hatte, war geräumt worden.
Am Samstagabend hätte auch eine AUA-Maschine Richtung Wien abheben sollen. Wie es nun weitergeht, ist unbekannt. Passagiere vor Ort berichteten von teils chaotischen Zuständen, zudem könne kaum jemand sagen, wie und wann die Weiterreise stattfinden wird können.
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