Polizei greift ein

Druck wächst: Wütende Proteste vor Netanyahus Haus

Ausland
05.11.2023 08:16

Für Benjamin Netanyahu wird es politisch immer ungemütlicher. Der israelische Regierungschef wird für das Versagen am 7. Oktober verantwortlich gemacht. Die Polizei musste wütende Demonstranten vor einem seiner Häuser zurückhalten.

In Israel haben Hunderte Menschen vor einem Haus von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu protestiert und seinen Rücktritt gefordert. Dabei kam es am Samstagabend in Jerusalem der Zeitung „The Times of Israel“ zufolge zu Zusammenstößen mit der Polizei, als Demonstranten versuchten, durch die Absperrungen zu drängen. Drei Personen seien festgenommen worden, hieß es.

Die Polizei musste die Demonstranten zurückhalten. (Bild: AFP)
Die Polizei musste die Demonstranten zurückhalten.

Die Menschen warfen Netanyahu demnach vor, dass unter seiner Führung die militante Palästinenser-Organisation Hamas am 7. Oktober das schlimmste Massaker der Geschichte Israels anrichten konnte. Zudem hätten sie einen Gefangenenaustausch gefordert.

Netanyahu hat öffentlich noch keine Schuld für die Hamas-Massaker eingeräumt. (Bild: AFP)
Netanyahu hat öffentlich noch keine Schuld für die Hamas-Massaker eingeräumt.

Netanyahu politisch schwer angeschlagen
Der Großangriff aus dem Gazastreifen war für die Behörden unerwartet gekommen. Schon zuvor stand Netanyahu wegen einer umstrittenen Justizreform und Korruptionsvorwürfen unter Druck.

Auch an anderen Orten in Israel kam es dem Bericht zufolge erneut zu Protesten gegen Netanyahu. Der Regierungschef weigert sich bisher, öffentlich eigene Fehler einzugestehen.

In Tel Aviv hätten sich zudem Tausende Menschen im Stadtzentrum versammelt, um ihre Unterstützung für die Familien der mehr als 240 Geiseln zu zeigen, die die Hamas genommen hat.

Nicht der erste Protest
Kürzlich hatten Vertreter der Angehörigen der Geiseln nach einem Treffen mit Netanyahu einen Gefangenenaustausch gefordert. Netanyahu lehnt Feuerpausen im Gaza-Krieg ab, solange die islamistische Hamas die von ihr im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nicht freilässt.

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