Bäche nun Flüsse

Historische Regenfälle: Toskana steht unter Wasser

Ausland
05.11.2023 09:02

Die mittelitalienische Region Toskana ist erneut von schweren Unwettern heimgesucht worden. Viele Menschen mussten aus ihren Häusern flüchten. Die Regierung in Rom hat aufgrund der Wassermassen den Notstand ausgerufen, um finanzielle Ersthilfe zu ermöglichen.

Heftige Niederschläge wurden den vierten Tag infolge aus den Provinzen Massa Carrara, Lucca, Pisa, Pistoia, Firenze (Florenz), Livorno und Arezzo gemeldet. Bei den schweren Unwettern waren am Freitag sieben Personen ums Leben gekommen, darunter einige Senioren.

Menschen müssen Häuser verlassen
Weil zwei Bäche über die Ufer zu treten drohten, mussten 1200 Personen in den Gemeinden Montemurlo, Montale und Prato ihre Häuser verlassen, teilte der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, in sozialen Netzwerken am Samstagabend mit. Mehrere Viertel der Stadt Prato nördlich von Florenz waren ohne Wasser, die Einwohner mussten per Lkw mit Wasser versorgt werden.

Die Wassermassen haben Autos mitgerissen. (Bild: Adriano Conte/LaPresse)
Die Wassermassen haben Autos mitgerissen.
1200 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. (Bild: Adriano Conte/LaPresse)
1200 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Rom hat den Notstand ausgerufen. (Bild: Adriano Conte/LaPresse)
Rom hat den Notstand ausgerufen.
Viele Menschen mussten ihre Häuser schlagartig verlassen. (Bild: Adriano Conte/LaPresse)
Viele Menschen mussten ihre Häuser schlagartig verlassen.

In der Toskana sei seit 50 Jahren in einem derart kurzen Zeitraum nicht so viel Regen gefallen wie jetzt, erklärte Regionalpräsident Giani. Seit 1966 habe es nicht mehr so viel geregnet. Hunderte Angehörige von Rettungseinheiten sowie Freiwillige standen im Einsatz, um die Straßen der betroffenen Gemeinden von Schlamm und Geröll freizuschaufeln. Wasserpumpen waren im Dauereinsatz.

Auch in anderen italienischen Regionen kam es wegen der Unwetter zu Problemen. Der Pegel des Po stieg weiter an und überschwemmte mehrere hundert Hektar Felder in der Gegend der Stadt Mantua. Die Situation entlang Italiens längstem Fluss wird von den Behörden ständig beobachtet.

Heftige Niederschläge auch in anderen Regionen
Von den Unwettern wurde auch die norditalienische Region Venetien schwer getroffen, ebenso die Emilia Romagna und die Lombardei. In der Emilia Romagna war es bereits im Mai zu verheerenden Unwettern mit 15 Todesopfern und Schäden in Milliardenhöhe gekommen. Auch in der Hauptstadt Rom gab es am Sonntag heftige Niederschläge.

Die Schlechtwetterfront soll auch in den nächsten Tagen anhalten. Die Gemeinde Venedig schaltete am Sonntag zum zweiten Mal binnen einer Woche das Dammsystem MOSE ein, um das Stadtzentrum vor Hochwasser zu schützen. Auch auf Sizilien sanken die Temperaturen. Auf dem Vulkan Ätna fiel Schnee.

Notstand ausgerufen
Die Regierung in Rom rief wegen der Unwetter am Freitag den Notstand aus. Dadurch wurden fünf Millionen Euro für erste Hilfsmaßnahmen locker gemacht, teilte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit. Sie drückte der von den Unwettern betroffenen Bevölkerung ihre Anteilnahme aus.

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