Fuhr in die Türkei

Geiselnehmer entführte Tochter schon einmal

Ausland
05.11.2023 18:37

Nach der Geiselnahme am Hamburger Flughafen kommen weitere Hintergründe der Wahnsinnstat ans Licht. Der Mann, der seine vierjährige Tochter für 18 Stunden in seiner Gewalt hatte, entführte sie schon einmal.

Bereits 2022 kidnappte Salman E. das kleine Mädchen, wie die deutsche „Bild“ berichtet. Gegen den Willen der Mutter fuhr er damals mit dem Auto über Bulgarien in die Türkei - sein Herkunftsland. Die Polizei ermittelte wegen Kindesentziehung. Der Vater wurde für die Entführung vom Amtsgericht der niedersächsischen Stadt Stade in der Nähe von Hamburg zu einer Geldstrafe verurteilt, wie die „Bild“ unter Berufung auf einen Staatsanwalt schreibt.

Nach der Entführung vergangenes Jahr flog die Kindesmutter in die Türkei, sprach mit Salman E. und konnte das Mädchen wieder nach Deutschland zurückbringen, berichtet die Zeitung weiter. Nach dem Vorfall zogen die Eltern in verschiedene Wohnungen und lebten getrennt.

Nach stundenlangem Nervenkrieg wurde der Mann am Sonntag festgenommen. (Bild: APA/dpa/Jonas Walzberg)
Nach stundenlangem Nervenkrieg wurde der Mann am Sonntag festgenommen.

Unter Vorwand Zutritt zu Wohnung verschafft
Am Samstagabend tauchte der 35 Jahre alte Salman E. dann an der Adresse von Mutter und Tochter in Stade auf und dürfte sich unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung verschafft haben. „Die Mutter des Mädchens hatte wohl im Internet eine Annonce veröffentlicht, um etwas zu verkaufen. Daraufhin meldete sich nach meinen Informationen der Ex-Mann unter falschem Namen und verschaffte sich so Zutritt zur Wohnung“, zitiert die „Bild“ eine Bekannte.

Daraufhin schnappte sich der Vater das vierjährige Mädchen und fuhr mit ihr zum Hamburger Flughafen. Am Flughafen durchbrach er gegen 20 Uhr mit seinem Auto eine Absperrung am Tor zum Vorfeld des Airports. Er schoss auf dem Gelände in die Luft und warf Brandsätze aus dem Wagen.

Stundenlanger Nervenkrieg
Mehr als 18 Stunden lang stand sein Auto danach neben einer Maschine der Turkish Airlines. Mit der Tochter als Geisel darin. Über Stunden versuchte die Polizei, die Geiselnahme unblutig zu beenden. Sie verhandelte auf Türkisch mit dem Geiselnehmer - am frühen Sonntagnachmittag schließlich mit Erfolg. Der 35-jährige Mann wurde widerstandslos festgenommen, das Kind blieb unverletzt.

Flugbetrieb wieder angelaufen
Während des nervenzehrenden Einsatzes der Polizei ruhte der Flugbetrieb in Hamburg, die Sperrung des Airports dauerte bis Sonntagnachmittag an. Inzwischen hat der Flughafen wieder geöffnet, sagte eine Airport-Sprecherin. Für die Polizei Hamburg war es laut Innensenator Andy Grote „einer der längsten und herausforderndsten Einsätze der jüngeren Geschichte“. Er danke allen Kolleginnen und Kollegen der Polizei für ihre starke Leistung.

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