Der Hotterstreit zwischen Wiesen und Bad Sauerbrunn wird durch ein Schreiben, das derzeit am Mobilheimplatz Freizeitpark Römersee kursiert, weiter angefacht.
Wie berichtet, befürchtet Bürgermeister Matthias Weghofer (ÖVP), dass manche Siedlungen von Wiesen zu Bad Sauerbrunn wandern könnten. Eine, die lieber bei der Nachbargemeinde wäre, ist Margit Rass. Sie ist Geschäftsführerin des Freizeitparks, der sich auf dem Gemeindegrund von Wiesen und Pöttsching befindet. Sie war es auch, die das Schreiben an alle Mobilheimbesitzer sowie Hausbesitzer am Römersee geschickt hat.
Zahlen ohne Gegenleistung?
Unter anderem kritisiert Rass, dass Wiesen und Pöttsching zwar Kanalgebühren einheben, sich aber weigern würden, den Kanal zu sanieren. Rass wäre es daher lieber, wenn der Römersee zum Kurort gehören würde. Nicht nur, weil sich der dortige Bürgermeister Gerhard Hutter (LIBS) vor Jahren für einen Radweg eingesetzt hatte. Die Nachbargemeinde sei auch bereit, den Kanal am Römersee zu übernehmen und zu erhalten, wenn die Siedlung hottermäßig zu ihr komme, heißt es in dem Schreiben, an das eine Petition angehängt ist.
Von Pöttsching und Wiesen fühlt sich Rass im Stich gelassen. Es wäre der „schönste Tag“, wenn die Siedlung zur Nachbargemeinde wechseln könnte, meint sie. Sollte dies nicht passieren, überlegt sie, ihren Betrieb aufzugeben. „Ich bin sicher, dass fast alle die Petition unterschreiben werden.“
Reine Eigeninitiative
Bürgermeister Hutter erklärt, dass die Petition eine Eigeninitiative von Rass sei. Er habe erst durch Zufall davon erfahren. Der Idee, den Römersee zu Bad Sauerbrunn zu holen, kann er aber etwas abgewinnen. Die Menschen dort würden ohnehin lieber zu seiner Gemeinde gehören. Dass die Mobilheimsiedlung in Sachen Kanal allein gelassen wird, obwohl die Bewohner Gebühren zahlen, kann er nicht verstehen. Aus seiner Sicht stehen die Gemeinden hier in der Verantwortung.
„Verspricht das Blaue vom Himmel“
Weghofer stellt dies hingegen in Abrede. Da sich der Kanal auf einem Privatgrund befinde, sei die Gemeinde nicht zuständig. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn der Römersee bei Bad Sauerbrunn wäre. „Hutter verspricht das Blaue vom Himmel“, so Weghofer. Sollte es jedoch tatsächlich so weit kommen, würde dies bedeuten, dass die Bewohner des Ortsteiles bzw. von Bad Sauerbrunn die Sanierungskosten des Kanals des Freizeitparks tragen müssten. Die Gebühren, welche Wiesen erhalte, führe man an den Wasserverband ab.
Aufruf, nicht zu unterschreiben
Weghofer befürchtet, dass es auch in den anderen umstrittenen Siedlungen, wie „Wiesen Nord“, zu ähnlichen Kampagnen kommen könnte, um Stimmung für Bad Sauerbrunn zu machen. Er ruft dazu auf, die Petitionen nicht zu unterschreiben. Und er wirbt für seine Heimatgemeinde: Wiesen habe null Euro Schulden, Bad Sauerbrunn 12 Millionen Euro.
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