Die Andeutungen im Vorfeld haben sich bewahrheitet: In Oberösterreich wird die Betreuung in einer Krabbelstube für 30 Stunden pro Woche (also vormittags bis 13h) beitragsfrei, hat die Landesspitze am Montag verkündet. Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eines der Motive dafür.
„Der nächste große Schritt zum Ziel des Kinderlandes Nr. 1 kommt im Herbst 2024“, eröffnete LH Thomas Stelzer (ÖVP) Montag zu Mittag die Pressekonferenz mit seinen Stellvertretern Christine Haberlander (ÖVP) und Manfred Haimbuchner (FPÖ): 30 Stunden pro Woche beitragsfrei auch in der Krabbelstube bedeuten nun ein einheitliches System der Beitragsfreiheit der Vormittagsbetreuung bis zum Eintritt in die Pflichtschule. Durch die Vereinheitlichung wird auch die Nachmittagsbetreuung in der Krabbelstube (ab 13 Uhr) günstiger, mit gestaffelten Beiträgen von 23 bis 119 Euro.
Eine Stärkung für den Wirtschaftstandort
„Wir hoffen damit einen Beitrag zur Entscheidungsfreiheit der Familien und zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu leisten“, sagt Stelzer. Unternehmen soll es dadurch leichter fallen, neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Kinderbetreuungspflichten zu gewinnen, gleichzeitig soll dadurch auch der Wirtschaftsstandort Oberösterreich gestärkt werden.
Mit der Einführung der beitragsfreien Vormittagsbetreuung in den Krabbelstuben setzen wir den nächsten großen Schritt auf dem Weg zum Kinderland Nr. 1.
LH Thomas Stelzer
Eine lange Vorbereitungszeit
Warum die lange Vorbereitungszeit mit Start erst 1. September 2024? Die Neuregelung muss als Gesetzesänderung durch den Landtag, weil das Land Oberösterreich ja den Trägern der Krabbelstuben - meist die Gemeinden - den Einnahmenentfall ersetzen muss, wofür etwa 10 Millionen Euro vorgesehen sind. Zweitens brauchen diese Träger ja auch eine gewisse Vorbereitungszeit, zumal durch die Beitragsfreiheit auch mit einem höheren Zulauf in die Kinderkrippen zu rechnen ist.
Ab 01.09.2024 wird die Vormittagsbetreuung von 0 Jahren bis zum Schuleintritt somit beitragsfrei. Die Nachmittagsbetreuung wird noch günstiger. Das Tarifsystem noch einfacher und übersichtlicher.
LH-Vize Christine Haberlander
Die Nachfrage ist schon jetzt groß
Diese Planungssicherheit betont auch LH-Vize Christine Haberlander, die zudem den Zahlenüberblick bringt: 7500 Kinder sind derzeit in Oberösterreichs Krabbelstuben, von denen es 406 Standorte mit 779 Gruppen gibt. Das sind schon 53 neue Gruppen gegenüber dem vorigen Kindergartenjahr, weitere 75 sind aktuell geplant. „Die Nachfrage ist tatsächlich groß“, sagt Haberlander.
Auch der Familienreferent ist froh
LH-Vize Manfred Haimbuchner ist gerade als Familienreferent der OÖ Landesregierung froh über die neue Beitragsfreiheit. Weiters sagt er: „Mit der kostenlosen Betreuung in Krabbelstuben am Vormittag sorgen wir dafür, dass einerseits der finanzielle Druck auf Familien mit Kindern abnimmt und andererseits dafür, dass Familien nicht zwischen der Erfüllung ihrer beruflichen Verpflichtungen und ihren Kindern wählen müssen.“
Dass die Vormittagsbetreuung für unter Zweieinhalbjährige in Krabbelstuben künftig beitragsfrei sein soll, ist ein wichtiger Schritt des Landes OÖ!
WKO-Präsidentin Doris Hummer
Wirtschaftskammer reagiert erfreut
Lob kommt umgehend von der OÖ Wirtschaftskammer: Die Gratis-Krabbelstuben seien ein wichtiger Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Eine funktionierende und gut ausgebaute Kinderbetreuung hat oberste Priorität in Zeiten des akuten Arbeits- und Fachkräftemangels“, betont WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.
Auch die Qualität muss stimmen!
„Neben dem Ausbau der Betreuungsplätze muss vor allem die Qualität in der frühkindlichen Bildung gewährleistet sein, sind doch elementare Bildungseinrichtungen neben der Familie die ersten Bildungsorte für Kinder“, ergänzt Margit Angerlehner, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft.
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