In Schulen soll es künftig Workshops gegen Extremismus geben. Welche Inhalte vermittelt werden und warum das wichtig ist, präsentierte die Regierung am Montag. Vorerst richtet sich das Service jedoch an Erwachsene und Lehrende.
Inhalte sind laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) das Verbots- und Symbole-Gesetz, Demokratie, Menschenrechte und der Kampf gegen Antisemitismus. Der Startschuss ist am Montag in der Bundesbildungsanstalt für Sozial- und Elementarpädagogik in St. Pölten gefallen. Im kommenden Jahr sollen die Workshops in interessierten Schulen folgen.
Durchgeführt wird das Angebot von sogenannten Präventionsbeamtinnen und Präventionsbeamten der Polizei. Seit Februar wurden 60 von ihnen von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) ausgebildet. Bis 2025 sollen es 200 ausgebildete Personen sein. „Radikalisierung beginnt im Kleinen, bei den Jungen, online“, sagte Karner.
Werte wie Toleranz und Religionsfreiheit
Schülerinnen und Schüler bräuchten ein entsprechendes Wissen und bestimmte Kompetenzen, um besser für Gefahren des Extremismus gewappnet zu sein, sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). So müssten etwa sowohl Lehrpersonen als auch Kinder und Jugendliche, „wissen, an wen sie sich wenden können. Es sind gerade jetzt die Schulleitungen und die Bildungsverwaltung besonders gefordert, hier achtsam zu sein.“ Schulen müssten außerdem Werte wie Toleranz, Respekt und Religionsfreiheit vermitteln.
„Extremismus ist in jeder Form Gift für unsere Gesellschaft“, sagte Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm. Dass extremistische Tendenzen zunehmen, sei „alarmierend.“ Vor allem bei jungen Menschen bräuchte es noch mehr Aufklärungsarbeit.
Zuletzt hatte unter anderem der Wiener Lehrerinnen- und Lehrervertreter Thomas Krebs (FCG) von extremen Tendenzen und vermehrter Gewalt in Schulen berichtet. Polaschek bezeichnete das als „Momentaufnahmen“, die es immer wieder gegeben habe. Es habe jeweils Gespräche zwischen der Schulleitung, Lehrenden und Betroffenen gegeben.
In Niederösterreich soll es bald einen Runden Tisch mit Fachleuten geben, wie Extremismus vermieden und gegen Radikalisierung gekämpft werden kann. Das kündigte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) an.
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