800 Soldatinnen und Soldaten trainieren bis Freitag im Zuge der Großübung „Walgau 2013“ unterschiedliche Bedrohungsszenarien. Der Fokus liegt auf der Terrorbekämpfung, wobei nicht zuletzt das Zusammenspiel mit der Polizei trainiert wird.
Noch nie war in Vorarlberg so viel militärisches Gerät wie dieser Tage unterwegs. Rund 150 teils gepanzerte Militärfahrzeuge sind in den vergangenen Tagen nach Vorarlberg verlegt worden, zudem wurden über 800 Soldaten aus ganz Österreich ins Ländle abkommandiert. Grund für den Aufmarsch ist die Großübung „Walgau 2023“, bei welcher bis Freitag diverse Bedrohungsszenarien durchexerziert werden, wobei der Schwerpunkt auf der Terrorbekämpfung liegt.
Zwar liegt die Terrorbekämpfung grundsätzlich in der Kompetenz der Polizei, stößt diese aber aufgrund einer wie auch immer gearteten Ausnahmesituation an ihre Grenzen, hilft das Bundesheer im Rahmen eines „sicherheitspolitischen Assistenzeinsatzes“ aus.
Erste Übung in dieser Größenordnung
Und damit die rechte Hand auch weiß, was die linke macht, muss eben bereits im Vorfeld miteinander trainiert werden. Im Walgau geschieht das zum ersten Mal in dieser Dimension, künftig sollen derartige organisations-übergreifenden Großübungen einmal im Jahr abgehalten werden - und zwar jeweils in einem anderen Bundesland.
Das fiktive Szenario der „Walgau 2023“ ist eine hybride Bedrohungslage, bei welcher im Untergrund agierende Gegner durch Terror und Fehlinformation eine gesellschaftliche Destabilisierung bewirken wollen. Angenommen wird ein - zugegeben nicht ganz realistischer - Konflikt im Gebiet von Graubünden und Liechtenstein. Durch diese kriegerische Auseinandersetzung wird eine Flüchtlingswelle durch Vorarlberg in Richtung Norden ausgelöst. Zudem versucht der Gegner, den Konflikt nach Vorarlberg hineinzutragen, was es zu verhindern gilt.
Ganz entscheidend bei einer derartig verworrenen Gefahrenlage sind die Handlungsgeschwindigkeit und eine reibungslose Kommunikation. Geübt werden daher die Verlegung von Reaktionskräften binnen kurzer Zeit, die Abläufe in den Kommandostrukturen, der Schutz kritischer Infrastruktur vor Terroristen sowie die unmittelbare Reaktion auf Anschläge. Ebenso wird der Umgang mit durchziehenden, bewaffneten Flüchtenden trainiert.
Verteidigungsministerin auf Ländle-Visite
Ebenfalls vor Ort ist Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), die bereits am Montag gemeinsam mit Landeshauptmann Markus Wallner den neuen Hubschrauber-Hangar in der Walgau-Kaserne eingeweiht hat. „Die aktuelle Sicherheitslage und insbesondere der Terroranschlag in Israel zeigen, wie wichtig der Kampf gegen Terrorismus und terroristische Angriffe ist“, betont Tanner die Notwendigkeit derartiger Großübungen.
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