„Das rettet Leben!“

Israel: Minister rät Bürgern zum Schusswaffen-Kauf

Ausland
06.11.2023 16:57

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hat alle Bürger des Landes dazu aufgerufen, sich eine Schusswaffe zuzulegen. Sein Ministerium habe bereits damit begonnen, Waffen an Zivilisten zu verteilen, sagte er.

Der Aufruf von Ben-Gvir kam, nachdem es am Montag in Jerusalem zu einem Messeranschlag auf zwei Polizisten gekommen war. Der 16-jährige Angreifer sei nach der Messerattacke am Herodestor in der Altstadt erschossen worden, teilte die israelische Polizei mit. Nach Angaben des Rettungsdiensts Magen David Adom wurde eine etwa 20-jährige Israelin in kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht, ein etwa 20-jähriger Mann sei bei der Attacke leicht verletzt worden.

„Dieses Vorkommnis zeigt, was ich schon die ganze Zeit über sage: Bewaffnen Sie sich! Im Ministerium für Nationale Sicherheit gibt es derzeit zahlreiche Projekte, die zum Ziel haben, Zivilisten zu Ersthelfern zu machen. Wir haben schon mehr als 650 solcher Teams eingerichtet. Beim Austeilen der Waffen sind wir noch in der ersten Phase. Noch nicht alle haben Waffen erhalten“, erkläre Sicherheitsminister Ben-Gvir, der Vorsitzende der Partei Otzma Yehudit.

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hat alle Bürger des Landes dazu aufgerufen, sich eine Schusswaffe zuzulegen. (Bild: AFP (Screenshot))
Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hat alle Bürger des Landes dazu aufgerufen, sich eine Schusswaffe zuzulegen.

Sicherheitsminister: „Das rettet Leben!“
Er denke, jeder Bürger, der dazu in der Lage sei, sollte auch eine Waffe tragen, erklärte Ben-Gvir. „Das rettet Leben! Vor einem Jahr gab es zahlreiche Diskussionen über das Verteilen von Waffen an Zivilisten. Heute hat jeder verstanden, dass das Leben rettet“, so der Innenminister, der selbst ein radikaler Siedler im Gebiet der Westbank ist. Ein Gewehr in der Hand eines Zivilisten könne ein Haus, ein Sturmgewehr ein größeres Gebäude schützen, so Ben-Gvir weiter.

Zwei Kommandeure im Westjordanland getötet
Indes hat am Montag eine israelische Spezialeinheit bei einem Einsatz in Tulkarem im Westjordanland drei Palästinenser gezielt getötet. Nach palästinensischen Medienberichten handelte es sich um einen Kommandeur der islamistischen Hamas sowie einen Kommandeur der Al-Aqsa-Brigaden. Das ist eine bewaffnete Gruppierung, die der Fatah (eine politische Partei in den Autonomiegebieten, Anm.) von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas nahesteht. Die Identität der dritten Person war unklar.

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