Der Schweizer „Klopapier-Millionär“ Beat Mörker bringt rosa Rollen in Österreichs Supermärkte. Olympia-Hoffnung Marcel Meinl setzt ab sofort darauf, weil sie für einen guten Zweck sind. Box-Aushängeschild Marcos Nader ist „im Zwiespalt“.
Blut, Schweiß und zwei Kämpfer in einem 3x3-Meter kleinen Käfig. 400 Boxbegeisterte trauten im Wiener Hotel InterContinental ihren Augen nicht. Für den guten Zweck stiegen internationale Fighter beim „d’atri Gold$title“ in offenen Gewichtsklassen in den „Cage“. „Manche waren geschockt, andere aufgeregt“, eröffnete Roberto d’Atri, Veranstalter und Gründer vom Bündnis Kinderschutz Österreich (setzt sich für Kinder die Opfer von sexuellem Missbrauch wurden, ein) das Acht-Mann-Turnier.
Das brutal und dennoch ganz im Zeichen der Kinder sein sollte. „Ein Zwiespalt. Der Gedanke, dass die Stärksten für die Schwächsten ein Zeichen setzen, ist ja gut. Und wenn noch dazu ein Spendengeld zusammenkommt, ist das auf jedenfalls eine gute Sache“, lies sich Box-Aushängeschild Marcos Nader, Österreichs größtes sportliches Sprachrohr bei diesem Thema, die Gala natürlich nicht entgehen. Mit Mansur Elsaev, heimische Nummer eins im Halbschwergewicht und dem dreifachen Kickboxweltmeister Mohamed Abdallah („Ich will da nicht drinstehen“) machten sich weitere (Kampf-)Sportgrößen für das Thema stark.
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Einblicke ins „Stille Örtchen“
Trotz aller Bemühungen reichten Spenden und Ticketverkauf nicht aus, die Ausgaben von knapp 60.000 Euro zu decken Die restlichen Kosten werden aus eigener Tasche gezahlt, um Geld für den Kindeschutz übrig zu haben. Erfolge gab es trotzdem: Mit „Klopapier-Millionär“ Beat Mörker gesellt sich ein Schweizer zum Duo Roberto d’Atri/Carsten Stahl (führt das Bündnis in Deutschland). Mit ihm wird der deutschsprachige Raum final abgedeckt. Er wird den Verein in der Schweiz führen. Obendrein bringt er noch dieses Jahr „das günstigste rosa Klopapier“ in die Supermärkte. Mit einem Kauf spendet man automatisch für den Kinderschutz.
„Wenn dem so ist, kauf‘ ich’s“, gab daraufhin Olympia-Hoffnung Marcel Meinl private Einblicke ins Design seines „Stillen Örtchens“. Der für den Nachmittag vom Ring in die Kommentatorenrolle gewechselt war. Erstmals wurde das Turnier per Stream übertragen: „Es hat mir wirklich sehr Spaß gemacht. Ich konnte mit gutem Gewissen meinen Senf dazugeben, es lief geschmiert wie Butter.“ Und wie kam’s zum Seitensprung? „Roberto hat mit von dieser Veranstaltung erzählt, wollte, dass ich mitkämpfe. Das darf ich aber von meinem Verband aus nicht. Vom boxtechnischen her hätte es nur einen schwierigen Gegner gegeben, aber es gibt nicht ohne Grund Gewichtsklassen im Boxen, das hat man auch gesehen. Dann hat er mich gefragt, ob ich kommentieren, möchte und beim Kinderschutz sage ich nie ‚Nein‘“.
Marcos Nader im Käfig?
Einen persönlichen Erfolg gab’s für Polen „Banbula“: Er setzte sich im Finale in Runde drei gegen Sajecki aus dem hauseigenen d’Atri-Gym per K.o. durch und holte sich die 5000 Euro Siegprämie. Das Highlight war aber ein anderes: Im Ganzkörperschutz kämpften zwei Achtjährige um den Jr. Title. Standing Ovations von Anfang bis Ende waren garantiert. Damit wurde der Fokus auf die Kinder richtig gesetzt.
Das gesamte Turnier über versorgte das Grüne Kreuz die Kämpfer. Arbeit hatten sie nur selten, zu gröberen oder langfristigen Verletzungen kam es zum Glück nicht. Im Juni ist das nächste Event geplant, wohl wieder im Hotel InterContinental: „Durch Adaptierungen sollen die Ausgaben geringer werden und gleichzeitig versucht werden, dem Event und den Kunden nichts wegzunehmen, sodass mehr für den Kinderschutz übrigbleibt.“ Mit Marcos Nader. Im Käfig? „Das definitiv nicht, aber ich werde wieder vor Ort sein.“
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