Neue Details zu dem verhinderten Messer-Anschlagsplan vom Wiener Hauptbahnhof: Der 16-jährige Islamist nahm sich nach einem zufälligem Treffen den Wien-Attentäter als „Vorbild“.
Zu der ungeplanten Begegnung zwischen den beiden IS-Fanatikern kam es in der auch durch islamistische Sittenwächter in die Schlagzeilen gekommenen Millennium City in Wien Ende 2019. Damals war der spätere Wien-Attentäter nach einer 22-monatigen Gefängnisstrafe – weil er sich dem IS in Syrien anschließen wollte – enthaftet worden.
Die kurze Begegnung samt Schilderung der Festnahme und der Zeit hinter Gittern hinterließ bei dem damals 13-Jährigen jedenfalls einen bleibenden Eindruck. Der Wien-Attentäter sei sein „Terror-Vorbild“ gewesen, er habe ebenfalls vorgehabt, sich eine Schusswaffe zu besorgen, wie er in den späteren Verhören Beamten des Staatsschutzes schilderte: „Ich wollte den Anschlag genau so machen.“
Feldmesser statt Pistole
Doch weil er heuer im Herbst in einem Waffengeschäft wegen seiner Jugend und aufgrund des fehlenden Waffenpasses keine Pistole um 500 Euro bekam, kaufte er sich in einem Shop um 20 Euro ein Feldmesser mit einer 16,5-Zentimeter-Klinge. Damit plante er dann, nach dem Zünden eines Feuerwerkskörpers (den Böller hatte er allerdings in der Wohnung vergessen) zur Ablenkung wahllos Menschen - der IS-Teenie wollte „mindestens drei bis vier Opfern in den Hals stechen“ - auf dem Wiener Hauptbahnhof zu töten und sich dann von Polizisten erschießen zu lassen, „um als Märtyrer ins Paradies zu kommen“.
Wie berichtet, verließ den beim AMS angemeldeten 16-Jährigen mit türkischen Wurzeln aber in letzter Sekunde vor Ort doch der Mut. Nach einem Tipp eines ausländischen Nachrichtendienstes wurde das „Terror-Milchbubi“ schließlich verhaftet. Kurz vor dem geplanten Anschlag hatte er noch in einem Telegram-Kanal ein Handy-Selfie mit erhobenem Zeigefinger als IS-Erkennungszeichen sowie Messer und Siegelring des Propheten in der anderen Hand gepostet ...
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