Mit einem so eindeutigen Ausgang des Endspiels bei den mit 9 Millionen Dollar dotierten WTA Finals in Cancun hatte wohl niemand gerechnet. Iga Swiatek fegte im auf Montag verschobenen Endspiel die US-Amerikanerin Jessica Pegula in nur 59 Minuten mit 6:1, 6:0 vom Platz. Dabei war Pegula ohne Satzverlust selbst glatt ins Finale eingezogen. Swiatek schaffte damit zum Saisonfinale den Sprung zurück an die Spitze der Tennis-Weltrangliste und löst Aryna Sabalenka aus Belarus ab.
„Wieder Nummer 1 der Welt zu sein, ist sicher ein wahr gewordener Traum“, sagte Swiatek. „Ich hätte das jetzt nicht erwartet, aber die harte Arbeit und der Fokus auf die richtigen Dinge haben sich ausgezahlt. Also bin ich wirklich glücklich“, erklärte die 22-jährige Polin. Seit dem Achtelfinal-Aus bei den US Open hat sie nun zwölf von 13 Matches gewonnen und sich nach dem Titel in Peking nun auch jenen beim „Masters“ der acht besten Spielerinnen der Saison geholt.
Seit 2003 war keine Spielerin so dominant
Sie freute sich über ihren sechsten Titel auf der Tour in diesem Jahr und erhöhte auf insgesamt 17 WTA-Titel. Swiatek gab in Mexiko in fünf Spielen nur 20 Games ab. Seit Wiedereinführung des Round-Robin-Formates 2003 war keine Spielerin so dominant. Der Lohn für ihre Mühen: 3,08 Millionen Dollar. Sie schraubte ihr Karriere-Preisgeld damit auf beachtliche 24,5 Millionen Dollar.
„Sie hat wirklich solide gespielt!“
Pegula blieb nur die Gratulation - und ein „Trostgeld“ in Höhe von 1,6 Millionen Dollar: „Sie hat wirklich solide gespielt. Sie hat mich sehr unter Druck gesetzt. Und ich habe heute zu viel gewollt.“ Die 29-jährige Milliardärstochter hat im Laufe des Turniers gegen die Nummern 1 bis 4 im WTA-Ranking gespielt, was es bei keinem Turnier seit Einführung der Rankings 1975 gegeben hat.
Swiatek vergaß auch nicht, einen besonderen Dank an das Publikum auszusprechen. Zahllose Regentage und sehr windige Bedingungen hatten es den Fans nicht leicht gemacht. Den Akteurinnen schon gar nicht. Deshalb scheint der Posten von WTA-Boss Steve Simon nach der kurzfristigen Vergabe des Prestigeturniers nach Cancun mitten in der Regensaison und auch davor andauernder Kritik an ihm zu wackeln.
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