Tuchel „schuld“

Warum Lothar Matthäus die Bayern-Spieler leidtun

Fußball International
07.11.2023 07:48

Beeindruckender 4:0-Erfolg im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund - doch das sportliche Geschehen geriet in den Hintergrund. Nach der Partie wurde nur noch über den Wut-Auftritt von Bayern-München-Trainer Thomas Tuchel, der das Interview bei Sky abgebrochen hatte, gesprochen. „Das tut mir leid für die Mannschaft und für die Spieler“, so Legende Lothar Matthäus.

Tuchel war im Anschluss an die Partie bei Sky der Kragen geplatzt. Erst konnte sich der Bayern-Coach einen Seitenhieb gegen die TV-Experten Didi Hamann und Lothar Matthäus, die zuvor den deutschen Rekordmeister und dessen Entwicklung unter Tuchel kritisiert hatten, nicht verkneifen, wenig später brach er sogar das Interview ab.

„Ich kenne den Fußball seit etwa 50 Jahren. Kritik gehört dazu. Thomas Tuchel gibt ganz sicher sein Bestes. Keiner verliert gerne und Thomas ist erfolgsorientiert. Natürlich ist man ab und zu im Tunnel. Bisher hat er seine Interviews immer sehr gut gemacht in den letzten Monaten, wo auch nicht immer alles so gelaufen ist, wie es sich der FC Bayern, bzw. Tuchel vorgestellt hat. Nach dem Spiel war meine Kritik positiv, nur die Leistung des FC Bayern ist leider viel zu wenig gewürdigt worden“, schreibt Matthäus nun in seiner Sky-Kolumne.

Lothar Matthäus (r.) spricht über Jamal Musiala und Co. (Bild: APA/AFP/Haitham AL-SHUKAIRI/Christof STACHE, Photoshop)
Lothar Matthäus (r.) spricht über Jamal Musiala und Co.

„Das hätten sie verdient“
Was die Legende stört: „Man hat über diesen glanzvollen Sieg, über das beste Spiel des FC Bayern in dieser Saison, bis heute wenig gesprochen. Das tut mir leid für die Mannschaft und für die Spieler, denn sie hätten es verdient gehabt, für ihre tolle Leistung richtig gelobt zu werden. Das war Fußball, wie man ihn sich vom FC Bayern wünscht.“

Kein großer Unterschied
Und der 62-Jährige steht zu seiner Kritik der vergangenen Wochen. Nach wie vor erkenne Matthäus keine deutliche Weiterentwicklung zu Tuchels Vorgänger Julian Nagelsmann: „Bei Bayern München legt man die Messlatte sehr hoch an, und ich habe in den letzten sechs, sieben Monaten nicht den großen Unterschied gesehen zu vorher. In mehreren Spielen wie zum Beispiel gegen Mainz, Kopenhagen oder Istanbul war nicht die Überlegenheit, Leichtigkeit, Spielfreude und Kompaktheit wie am Samstag in Dortmund zu sehen.“

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