Ursache ist winzig

Rätsel um Massensterben von Elefanten gelöst

Wissenschaft
07.11.2023 09:43

Im Jahr 2020 verendeten fast 400 Elefanten im Süden Afrikas - der Tod der Dickhäuter gab Experten Rätsel auf. Es wurde spekuliert, ob das Coronavirus verantwortlich sein könnte und ob ein Risiko für Menschen besteht. Nach drei Jahren sind Forscher von der Ursache des Massensterbens verblüfft.

Drei Jahre lang war unklar, warum die Tiere in Botswana und Simbabwe starben. Manche Elefanten seien einfach zusammengebrochen, als sie gerade liefen. Wilderei wurde ausgeschlossen, da die Stoßzähne noch vorhanden waren. 

Eine Aufnahme aus dem Juli 2020 (Bild: EPA)
Eine Aufnahme aus dem Juli 2020

Bakterium löste Blutvergiftung aus
Nun wurde die Ursache offenbar gefunden: Ein eigentlich harmloses Bakterium soll zum Tod der Tiere geführt haben, wie Tiermediziner vom Victoria Falls Wildlife Trust, einer NGO in Simbabwe, berichten. Mikroorganismen aus der Familie der Pasteurellaceae hätten bei den Dickhäutern eine Blutvergiftung ausgelöst.

(Bild: National Park Rescue)

Das Bakterium wurde zuvor nur in anderen Arten wie Löwen und Tigern entdeckt - durch Bisse könnte dieses in die Körper der Elefanten gelangt sein. Es wurde auch als Todesursache bei verendeten Antilopen festgestellt.

Immunsystem der Tiere womöglich geschwächt
Die Forscher haben eine Theorie, warum das sonst ungefährliche Bakterium so verheerende Folgen für die Dickhäuter hatte. Zum Todeszeitpunkt seien diese gerade auf Futtersuche gewesen. Die langen Wanderungen, Trockenheit und Nahrungsmangel könnten den Tieren so stark zugesetzt haben, dass der Erreger deren Immunsystem einfach überrannt habe, so der Wissenschaftler Falko Steinbach, der an der Studie beteiligt war.

Die Entnahme der Proben für die Untersuchung gestaltete sich vor drei Jahren äußerst schwierig. Tiermediziner hatten die Kadaver mittels Helikopter gesucht und 15 davon obduziert. Unter der sengenden Sonne Afrikas mussten die Forscher dafür Spezialkleidung tragen. Zu diesem Zeitpunkt konnte nämlich der hochansteckende Milzbranderreger noch nicht als Todesursache ausgeschlossen werden. Dass die Untersuchung so lange gedauert hat, sei auf die mangelnde Qualität der Proben zurückzuführen - viele Kadaver waren bei deren Entnahme schon stark verwest.

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