Nach dem letzten unrühmlichen Besuch des fahrenden Volkes fordern im Linzer Gemeinderat nun ÖVP und FPÖ die Sperre des 2009 den Roma und Sinti zur Verfügung gestellten Areals in Pichling. Eine Mehrheit im Stadtparlament ist eher unwahrscheinlich, weil Rot und Grün den Antrag skeptisch sehen.
Einen Monat nach ihrem bisher letzten Besuch am Durchreiseplatz in Pichling beschäftigen die Roma und Sinti weiter die Stadtpolitik. „Die Zustände, die zuletzt geherrscht haben, sind untragbar“, fordern Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) und FPÖ-Stadtrat Michael Raml im Gemeinderat am Donnerstag eine Sperre des Areals.
Wir haben es lange Zeit im Guten versucht. Auch Gespräche haben nicht gefruchtet. Wir müssen jetzt die Konsequenzen ziehen.
ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart
Seit 2009 stellt es die Linz AG dem fahrenden Volk zur Verfügung. „Das Wohl und die Sicherheit der Linzer steht an erster Stelle. Wenn sich die durchreisenden Gäste nicht an grundsätzliche Bedingungen halten, dann haben sie in unserer Stadt keinen Platz“, so das schwarz-blaue Duo.
SP fordert Alternativen
Dass ihr Antrag diesmal eine Mehrheit findet, gilt als unwahrscheinlich. In der Vergangenheit scheiterten ähnliche Versuche. Nun äußern sich SPÖ und Grüne im Vorfeld der Abstimmung skeptisch. „So lange keine Alternativen da sind, können wir den Platz nicht schließen. Das würde nur zu einer Verdrängung und noch mehr Chaos führen“, meint SP-Politiker Stefan Giegler.
Sperren und Verbote lösen keine Probleme, sondern haben nur eine Verdrängung zur Folge.
Grünen Gemeinderat Tomislav Pilipovic.
Ähnlich klingt der Grüne Gemeinderat Tomislav Pilipovic: „Sperren und Verbote lösen keine Probleme, sondern haben nur eine Verdrängung zur Folge. Das hat die Vergangenheit oft genug gezeigt.“ Apropos Vergangenheit: Da gab es schon Bestrebungen für eine Schrankenanlage sowie eine Kaution für die Roma und Sinti. „Das war kein praktikabler Vorschlag. Wer hätte das kontrollieren sollen?“, fragt sich Giegler.
M. Zeko
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