Vollgas gegen Bremse

„Tempo 30 im Ort ist Abzocke für alle Autofahrer“

Niederösterreich
08.11.2023 05:42

Flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 km/h in Städten und Gemeinden lehnt Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) erneut entschieden ab. Trotz einiger Vorteile.

Experten vom Verkehrsclub Österreich sind dafür, auch etliche Bürgermeister signalisierten in der „Krone“ bereits Interesse – doch der für den Verkehr zuständige Landesvize Udo Landbauer will von generellen Tempo-30-Zonen im Ortsgebiet nichts wissen. „Dabei geht es nur darum, den Autofahrern Geld aus der Tasche zu ziehen“, macht der Freiheitliche seine Position klar.

Ein willkürliches Ausbremsen bedeutet für ihn eine wesentliche Einschränkung der Verkehrsqualität und somit eine Schwächung des ländlichen Raumes. Als Verkehrslandesrat ließ Landbauer aber nicht nur die Nach-, sondern auch die Vorteile von Tempo 30 auf den Straßen erheben. Diese Auswertung liegt auch der „Krone“ vor

(Bild: Umweltbundesamt; stock.adobe.com; Krone KREATIV)

Die positiven Folgen von Tempo 30
Deutlichster Pluspunkt ist hier freilich der verkürzte Anhalteweg – siehe Grafik. Auch der Fahrradverkehr profitiere von langsameren Autos. Vielerorts könnte man in Tempo-30-Zonen sogar auf die Errichtung eigener Radwege verzichten. Zeitgleich würde sich die Sicherheit für Fußgänger erhöhen, weshalb ja oft vor Schulen und Kindergärten ein 30er bestehe. Laut Landbauer mache hier aber eine zeitliche Begrenzung Sinn. Langsamere Autos verursachen zudem weniger Lärm.

Zitat Icon

Die willkürliche Schaffung von Tempo-30-Zonen ist reine Abzocke. Außerdem steigt die Verkehrssicher- heit seit Jahren auch ohne Tempolimit konstant.

(Bild: krone.tv)

Udo Landbauer, FPÖ-Landesvize und Verkehrslandesrat

Warum langsam nicht immer besser ist
Negative Auswirkungen seien laut der Erhebung etwa die Einschränkungen der Verkehrsqualität, vor allem wenn das Tempolimit auch auf Hauptstraßen oder überregionalen Routen eingeführt werden sollte. Das wiederum hätte eine Verschlechterung der Leistungsfähigkeit von Hauptstraßen zur Folge.

Längere Fahrtzeiten würden zwar zu weniger Verkehr, aber auch zur Schwächung der Regionen führen. Stau auf der Straße würde auch viele öffentliche Verkehrsmittel ausbremsen. Und: Auf gut ausgebauten Ortsdurchfahrten sei eine Beschränkung auf 30 km/h zudem für die Lenker nicht verständlich und würde oft nicht akzeptiert werden.

Auf den Schadstoffausstoß und somit die Luftqualität hätte ein Tempolimit laut Umweltbundesamt übrigens keine Auswirkungen.

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