Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben ein russisches Kriegsschiff auf der Krim zerstört. Die Korvette Askold wurde von Scalp-Langstreckenraketen getroffen. Ein Video zeigt den Angriff auf die Werft im Küstenort Kertsch auf der annektierten Halbinsel (siehe oben). Für Russland ist die Attacke in mehrfacher Hinsicht ein herber Schlag.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass das Schiff bei dem Raketenangriff am Samstagabend beschädigt wurde. 13 von 15 Raketen seien von der russischen Flugabwehr abgefangen worden. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie offenbar zwei Raketen in kurzem Abstand hintereinander das Schiff treffen.
Laut dem Kommandanten der ukrainischen Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, sollte das zerstörte Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte für den Abschuss von Marschflugkörpern eingesetzt werden.
Russische Marine „skalpiert“
Die russische Marine sei „skalpiert“ worden, schrieb er unter Anspielung auf die von Frankreich gelieferten Marschflugkörper vom Typ Scalp. Die Ukraine hatte von Großbritannien und Frankreich die Marschflugkörper der praktisch identischen Typen Storm Shadow und Scalp erhalten.
Die ukrainischen Streitkräfte haben schon mehrfach Ziele auf der Krim mit westlichen Waffen und selbst hergestellten Drohnen angegriffen, darunter die von der Hafenstadt Kertsch zum russischen Festland gebaute Brücke. Der Angriff am Samstag erfolgte weiter östlich als die meisten bisherigen Schläge, so der britische Geheimdienst.
Die attackierte Werft liegt mehr als 200 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernt. Sie gilt als eine der größten in Osteuropa und ist mit Sanktionen des Westens belegt, postete der britische Geheimdienst am Dienstagmorgen auf X (vormals Twitter, siehe Tweet oben).
Schiff lief erst 2021 vom Stapel
Die Zerstörung des Kriegsschiffs namens Askold dürfte für Russland ein bitterer Schlag sein: Die moderne Korvette der Karakurt-Klasse lief erst 2021 vom Stapel und war mit Tarnkappentechnik ausgerüstet.
Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums dürfte die Fähigkeit der Ukraine, die russische Schiffsbau-Infrastruktur zu treffen, Russland dazu veranlassen, diese in noch größere Entfernung von der Front zu verlagern. Das würde die Lieferung neuer Schiffe verzögern.
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