Hamas-Chef isoliert

Israels Armee operiert „im Herzen der Stadt Gaza“

Ausland
07.11.2023 22:44

Israelische Soldaten sind laut Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant ins Zentrum von Gaza eingerückt. „Wir sind im Herzen der Stadt Gaza“, sagte Gallant am Dienstag einen Monat nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der palästinensischen islamischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. 

Die Stadt sei „der größte, je errichtete Terroristen-Stützpunkt der Welt“, sagte Gallant. Der Chef der Hamas im Gazastreifen, Jahja Sinwar, sei in seinem Bunker isoliert, erklärte er weiter.

Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach von Militäreinsätzen in Gaza. „Gaza-Stadt ist eingekreist, wir operieren innerhalb der Stadt“, erklärte er im Fernsehen. „Wir erhöhen jede Stunde, jeden Tag den Druck auf die Hamas. Bisher haben wir Tausende von Terroristen getötet, sowohl über als auch unter der Erde.“

Ein israelischer Soldat in Gaza inspiziert eine Raketenabschussrampe der Hamas. (Bild: AP)
Ein israelischer Soldat in Gaza inspiziert eine Raketenabschussrampe der Hamas.
Israelische Soldaten sind laut Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant am Dienstag ins Zentrum von Gaza-Stadt eingerückt. (Bild: AFP/Jack Guez)
Israelische Soldaten sind laut Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant am Dienstag ins Zentrum von Gaza-Stadt eingerückt.

In einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte Gallant weiter, weder Israel noch die Hamas würden die palästinensische Enklave regieren, sobald der laufende Krieg beendet sei. Bei jüngsten Gefechten konnte nach Angaben der israelischen Armee ein „militärischer Stützpunkt der Hamas-Terrororganisation im nördlichen Gazastreifen gesichert werden“. Auf dem Gelände befanden sich demnach Panzerabwehrraketen und Abschussvorrichtungen, Waffen und verschiedene Geheimdienstmaterialien.

Israel will Sicherheit im Gazastreifen übernehmen
Zuvor hatte der Netanyahu in einem Interview dem US-Sender ABC gesagt, dass Israel nach Ende des Krieges die Verantwortung für die Sicherheit im Gazastreifen übernehmen werde. „Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir sie nicht haben“, erklärte er. „Denn wenn wir die Kontrolle über die Sicherheit nicht haben, wird der Terror der Hamas in einem Ausmaß ausbrechen, das wir uns nicht vorstellen können.“

In Gaza-Stadt spitzte sich die Lage am Dienstag zu. Das israelische Militär gab den dort noch verbliebenen Zivilisten vier Stunden Zeit zur Flucht. Zwischen 10 und 14 Uhr (Ortszeit) war sicheres Passieren möglich. „Zu Ihrer eigenen Sicherheit, nutzen Sie diese Möglichkeit, um sich in den Süden zu begeben“, riet das Militär.

Etliche Bewohner von Gaza flohen mit weißen Fahnen in der Hand. (Bild: Associated Press)
Etliche Bewohner von Gaza flohen mit weißen Fahnen in der Hand.

Menschen flüchten mit weißen Fahnen
Etliche Bewohner flohen mit weißen Fahnen in der Hand in den Süden des Küstengebiets. Die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) veröffentlichte ein Video, das Tausende zeigen soll, wie sie durch den „Evakuierungskorridor“ gehen. Dabei sind mehrere Menschen zu sehen, die weiße Fahnen schwenken (Bild oben).

In der Nacht Panzer in Stellung gebracht
Anrainerinnen und Anrainern von Gaza-Stadt im Norden des Gazastreifens zufolge hat das israelische Militär seine Panzer hauptsächlich in der Nacht in Stellung gebracht. Laut Angaben der Streitkräfte hat man den Gazastreifen in zwei Hälften geteilt und Gaza-Stadt vollständig eingekreist - ein intensiver Häuserkampf droht.

Nach Einschätzung von Michael Knights von der Denkfabrik Washington-Institut für Nahost-Politik hatte die Hamas „15 Jahre Zeit“, um ihre „unterirdischen, bodennahen und oberirdischen Befestigungen“ auszubauen. Insbesondere wegen der mutmaßlich in Hamas-Tunneln festgehaltenen Geiseln, darunter Kleinkinder und ältere Menschen, wird das Vorgehen der israelischen Armee als riskant angesehen.

In Gaza-Stadt lebten etwa ein Drittel der 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Küstengebiets. Seit Beginn des Kriegs sind im Gazastreifen nach UN-Angaben 70 Prozent der Bevölkerung vertrieben worden.

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