Vor einem Gericht in Los Angeles bekannte sich Chaney am Montag schuldig und räumte mehrere Straftaten ein, darunter illegales Abhören, Diebstahl und Beschädigung von Computern, wie der Sender "KABC-News" berichtete. Das Strafmaß soll Ende Juli verkündet werden. Chaney drohen bis zu 60 Jahre Haft, ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft bis zu 121 Jahre gefordert.
Der "Promi-Hacker" war der US-Bundespolizei vergangenen Oktober nach elfmonatigen Ermittlungen in Jacksonville im Bundesstaat Florida ins Netz gegangen. Durch die Hackerangriffe auf Computer und Smartphones von mehr als 50 Berühmtheiten aus der Unterhaltungsindustrie waren unter anderem Nacktfotos der Schauspielerin Scarlett Johansson im Internet aufgetaucht. Die Fotos hatte sie offenbar selbst mit einer Handykamera aufgenommen.
Passwörter erraten
Den Recherchen des FBI zufolge hatte der 35-Jährige ein ausgefeiltes Vorgehen, um die Postfächer zu hacken. Zunächst nutze er öffentlich zugängliche Informationen, um das Passwort seiner Opfer zu erraten. Danach habe er den Account nach Fotos und verschiedenen Informationen und Daten durchsucht. Um den E-Mail-Account zu kontrollieren, habe er die Einstellungen verändert und E-Mails an eine andere Adresse weitergeleitet. Nachdem er ein Postfach durchsucht habe, sei er in den Adressbüchern der Prominenten auf die Suche nach neuen Opfern gegangen.
Erst Neugier, dann Sucht
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sammelte der Hacker auch Informationen über die Finanzen der Hollywoodstars sowie Drehbücher und hörte Gespräche ab, von denen die Opfer dachten, sie seien privat. Vor allem private Bilder versuchte er dann an Promi-Magazine oder Internetseiten zu verkaufen. "Ich habe aus Neugier angefangen, und dann wurde ich süchtig danach zu sehen, was die Leinwandstars hinter den Kulissen tun", hatte Chaney nach seiner Verhaftung dem TV-Sender "Action News" gestanden.
Für Tat öffentlich entschuldigt
Der 35-Jährige hatte sich nach seiner Festnahme öffentlich für seine Tat entschuldigt, die "vermutlich zu den schlimmsten Einbrüchen in die Privatsphäre überhaupt" gehöre. Johansson nahm es "E-Online" zufolge mit Humor: der Täter habe mit den Fotos ihre "Schokoladenseite erwischt".
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