Die Äußere Mariahilfer Straße ist schiach wie der Zins, würden die Wiener sagen. Jetzt darf sie endlich zum Schönheitschirurgen. Die Autofahrer verlieren eine Fahrspur.
Lang, laut und gefährlich für Radfahrer. Die Äußere Mariahilfer Straße im 15. Bezirk ist die hässliche Schwester der Inneren Mahü. Aber geht es nach der Stadt Wien, soll das ein Ende haben.
Der Istzustand:
Zugenagelte Geschäfte, abgerissene Häuser, Autolärm, an manchen Strecken kein Zentimeter Natur. Eine gute Kulisse für einen Endzeit-Blockbuster, zum Wohnen eher mau.
Die Befragung:
Die Stadt hat zur Bürgerbefragung geladen: Was wollen Sie auf der Äußeren Mahü ändern? 2515 Personen haben mitgemacht. Wenig überraschendes Ergebnis: Vor allem die Anrainer möchten mehr Begrünung, mehr Schatten, bessere Öffis, sicheres Radfahren, weniger Abgase und somit weniger Autos.
Das Problem:
Wie die Autos reduzieren ohne Öffis auszubremsen? „Die Straße ist phasenweise auch viel enger als die Innere Mariahilfer Straße“, so Planungssprecherin Ulli Sima (SPÖ). Eine reine Begegnungszone laut ihr nicht möglich. Alleine mit den Straßenbahnen fahren täglich 20.000 Personen. Auch müssen die Anrainer zu ihren Wohnungen, dazu der Lieferverkehr usw.
Die Lösung – aus Sicht der Stadt:
Die Äußere Mariahilfer Straße wird eine Einbahnstraße mit Fahrtrichtung stadtauswärts. „Es ist an der Zeit, das Dornröschen aufzuwecken“, so Sima. Gemeinsam mit Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht, Radverkehrsbeauftragten Martin Blum und Verkehrsplaner Andreas Käfer präsentierte sie Mittwoch die Pläne.
Die Pläne:
Ein Expertenteam wird bis zum Frühjahr 2024 Details erarbeiten, im Sommer soll mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden. Das Ziel ist klar: Mehr Grün, mehr Bänke, mehr Aufenthaltsbereiche.
Offene Fragen:
Die gibt es zuhauf. Wann ist die Straße komplett fertig? Was wird alles Kosten? Wie sehen die einzelnen Abschnitte aus? Wie viele Parkplätze kommen weg? Alles offen.
Kritik:
Die kommt unter anderem von den Grünen. „Stadträtin Sima hat selbst gesagt, dass sich die Menschen eine Begegnungszone wünschen. Unsere zentrale Frage lautet: Warum bekommen die Menschen im 15. Bezirk keine Begegnungszone? Wir verpassen eine historische Chance!“ Eine Chance, die die Grünen in zehn Jahren Koalition aber auch gehabt hätten.
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