08.11.2023 21:15

Talk mit Katia Wagner

Asyl-Kodex: „Deppert“ versus „fördern und fordern“

Beim sogenannten „Asylwerber-Kodex“ aus Vorarlberg scheinen sich Österreichs Parteien alles andere als einig zu sein. Während Ernst Gödl (ÖVP) dessen Sinnhaftigkeit nach dem Motto „fördern und fordern“ hervorhebt, werfen ihm im krone.tv-Talk mit Katia Wagner die Mitdiskutanten der SPÖ und der NEOS Wünsche nach „Zwangsarbeit“ vor.

Der Wiener Stadtrat für Soziales, Peter Hacker, bestätigt zwar, dass in Sachen Integration „mehr drin“ wäre, die Verpflichtung von Asylwerbern zu gemeinnütziger Arbeit sei aber für ihn arbeitsrechtlich ein Problem. Es sei nicht mit der Menschenrechtskonvention gedeckt, zu unentgeltlicher Arbeit zu zwingen. „Ich habe schon langsam die Schnauze voll von diesem permanenten, luftleeren Muskelspielen“, wird er deutlich. Für Arbeit solle es auch einen entsprechenden Lohn geben. 

Der Wiener Stadtrat Peter Hacker sieht bei dem Vorschlag aus Vorarlberg arbeitsrechtliche Probleme. (Bild: klemens groh)
Der Wiener Stadtrat Peter Hacker sieht bei dem Vorschlag aus Vorarlberg arbeitsrechtliche Probleme.

„Fordern eine Gegenleistung“ 
Der Integrationssprecher der ÖVP, Ernst Gödl, ist der Meinung, dass die Sozialleistungen des Staates für gemeinnützige Arbeit bereits genug seien. „Wir fordern eine gewisse Gegenleistung von den Menschen ein, die zu uns kommen“, erklärt er. Den Arbeitsmarkt möchte er nicht für Asylwerber öffnen, da für ihn dann Arbeitsmigration und Asyl vermischt werden würden. Jobs seien laut Gödl mit dem Vorschlag auch keine bedroht, da überall Arbeitnehmer fehlen würden.

Ernst Gödl (ÖVP) will „fördern und fordern“. (Bild: klemens groh)
Ernst Gödl (ÖVP) will „fördern und fordern“.

„Vorschläge sind deppert“ 
Dieser Einwand sorgt bei dem anderen Integrationssprecher in der Runde, Yannick Shetty (NEOS), für Kopfschütteln. Für ihn sei nicht verständlich, wieso Asylwerber in Zeiten von Arbeitskräftemangel nicht regulär arbeiten dürfen. Er ist sich sicher, dass man durch Arbeit „weniger auf die kriminelle Schiene“ komme. „Integrationspolitik muss man g’scheit machen und nicht so deppert wie mit den Vorschlägen, die am Tisch liegen“, sagt Shetty. 

Yannick Shetty (NEOS): . „Integrationspolitik muss man g’scheit machen und nicht so deppert wie mit den Vorschlägen, die am Tisch liegen“ (Bild: klemens groh)
Yannick Shetty (NEOS): . „Integrationspolitik muss man g’scheit machen und nicht so deppert wie mit den Vorschlägen, die am Tisch liegen“

Weswegen in Sachen Integration nichts weitergeht… 
„Krone“-Innenpolitik-Journalistin Petja Mladenova sieht mit dieser Diskussion bereits den Wahlkampf gekommen. „Wegen diesem Hickhack geht in vielen Bereichen nichts weiter. Es ist immer der andere schuld und deswegen geht auch wenig weiter, weil man nicht willens ist, sich hinzusetzen und gemeinsam etwas zu machen“, erklärt Mladenova. 

Innenpolitik-Journalistin Petja Mladenova sieht den Wahlkampf schon gekommen. (Bild: klemens groh)
Innenpolitik-Journalistin Petja Mladenova sieht den Wahlkampf schon gekommen.

Den ganzen Talk sehen Sie oben! „Katia Wagner - der Talk“ sehen Sie jeden Mittwoch um 21.15 Uhr auf krone.tv! Diskutieren Sie mit und schalten Sie ein!

Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt