Neunzehnmal italienischer Meister.
Neunmal italienischer Pokalsieger.
Dreimal Champions-League-Sieger, ebenso oft in der Europa League.
In der Serie A aktuell auf Platz 1 vor den Größen Juventus und Stadtrivale Milan.
Wer Ahnung von Fußball hat, hat Ehrfurcht vor Inter Mailand. Die Nerazzurri, die „Schwarzblauen“ aus der Modemetropole und Hauptstadt der Lombardei zählen zu den erfolgreichsten Fußballmannschaften der Welt. Der aktuelle Kader hat einen Marktwert von knapp 500 Millionen Euro - mehr als alle Klubs der österreichischen Bundesliga zusammen. Und doppelt so viel wie jener von Red Bull Salzburg. Da standen also gestern Geld, Erfahrung, Erfolge auf der italienischen Seite - und Herz, Kraft, Spielfreude auf der österreichischen. Und dennoch brauchten die Mailänder am Ende einen Elfmeter, um die Salzburger zu bezwingen und aus der höchsten europäischen Spielklasse zu werfen. Eine stolze Leistung der Österreicher, die sich international nicht zu verstecken brauchen. Eine Leistung, die Sturm Graz heute in der Europa League gegen Atalanta Bergamo anspornen muss.
Österreich und Italien: Zwei Länder, die einander brauchen, alleine schon aus touristischen Gründen. Zwei Länder, die einander eng verbunden sind, historisch sowieso, politisch mal in Liebe (wenn Kanzler Nehammer Ministerpräsidentin Meloni busselt), mal im Streit (wenn Verkehrsminister Salvini Landeshauptmann Mattle wegen des Brenners rügt). Doch nun grollt uns auf einmal ganz Italien. Und Schuld ist? Wien! „Mamma mia, wie kann man so einen schönen Baum ermorden und auch noch nach Wien schicken, wo er dann verbrannt wird?“, wettert der größte Umweltschutzverband des Landes. Der Hintergrund: Die elegante Fichte, die auf dem Wiener Rathausplatz zu Österreichs bekanntesten Christbaum wird, ist stolze 115 Jahre alt, und stand bis vor kurzem unschuldig in einem Naturpark in Südtirol, überlebte dort zwei Weltkriege. „Säbelt doch eure eigenen Bäume um“, schäumen unsere liebsten Nachbarn über den Fichtenmord. Tun wir, liebe Italiener, eh: Denn streng genommen ist der Baum ein Österreicher. Als er im Jahre 1908 in die Höhe schoss, war Südtirol noch bei uns, erst 1919 folgte der Anschluss an Italien durch die Siegermächte. Eine echte Staatsaffäre eben …
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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