Polizei stoppte Syrer

Bursche wollte Israel-Fahne von Rathaus schneiden

Steiermark
09.11.2023 10:06

Zwei Männer versuchten in der Nacht auf Donnerstag, die Israel-Fahne vom Grazer Rathaus abzumontieren. Polizisten konnten dies gerade noch verhindern, jetzt ist der Verfassungsschutz am Zug.

Gegen 2 Uhr in der Nacht kletterten zwei dunkel gekleidete Männer auf ein Gerüst vor dem Grazer Rathaus. Dort versuchten sie die erst vor Kurzem angebrachte Israel-Fahne mit einem Messer zu demontieren und beschädigten diese dabei.

Die verstärkten Schutzmaßnahmen bleiben weiterhin verstärkt aufrecht. (Bild: Jauschowetz Christian)
Die verstärkten Schutzmaßnahmen bleiben weiterhin verstärkt aufrecht.

Polizisten der Bereitschaftseinheit bemerkten den Vorfall im Rahmen ihrer aktuell verstärkten Überwachungs- und Schutzmaßnahmen. Als die beiden Männer die Polizei wahrnahmen, flüchteten sie über die Herrengasse in Richtung Norden.

Auf diese Flagge hatten es die Täter abgesehen. (Bild: Christian Jauschowetz)
Auf diese Flagge hatten es die Täter abgesehen.

Verfolgung durch die Innenstadt
Mehrere Streifen der Grazer Polizei nahmen die Verfolgung auf. In der Schmiedgasse nahmen Polizisten dann einen Tatverdächtigen vorläufig fest und verbrachten ihn auf eine Polizeiinspektion. Unweit vom Tatort entfernt stellten Beamte dann eine noch zusammengerollte Palästina-Fahne sicher. Diese wurde offenbar von den Flüchtenden zurückgelassen. Auch ein Messer wurde sichergestellt.

Beim Tatverdächtigen handelt es sich um einen 17-jährigen Syrer aus Graz. Er wurde noch in den Nachtstunden erstmals zum Sachverhalt einvernommen und zeigte sich bislang nicht geständig. Die Ermittlungen zu den weiteren Hintergründen sowie zum zweiten bislang unbekannten Tatverdächtigen laufen.

Verfassungsdienst am Zug
Die weiteren Ermittlungen werden vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Steiermark übernommen. Unterdessen bleiben die verstärkten Schutzmaßnahmen in Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt, der generellen erhöhten Terrorwarnstufe und der aktuellen Gedenkfeiern anlässlich der Novemberpogrome 1938 weiterhin verstärkt aufrecht. Die am Mittwochabend stattgefundene „Mahnwache“ verlief ruhig und ohne polizeiliche Zwischenfälle.

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