Ein sauberes Dach oder das Befreien von Moos - oft sind Hochdruckreiniger im Einsatz, damit diese Arbeiten leichter von der Hand gehen. Asbest lauert jedoch in vielen älteren Dächern. Hier und auch bei der Montage von Fotovoltaik-Anlagen ist Vorsicht geboten!
Wenn ein älteres Dach mit starkem Wasserdruck gereinigt wird, so kann das schlimme Folgen haben, wenn mit Asbest (Sammelbezeichnung für natürlich vorkommende Fasern aus verschiedenen Silikaten) gebaut wurde. Das ist immerhin bei den meisten Dächern der Fall, die bis etwa 1995 eingedeckt wurden.
Verseuchung umliegender Gebiete
„Beim Abspritzen mit Hochdruckgeräten kommt es mitunter zur Freisetzung von Krebs erzeugenden Asbestfasern sowie Verseuchung der umliegenden Garten- und sonstigen Flächen“, warnt Gerichtsgutachter und Sachverständiger (staatlich geprüft für Asbestmessungen) MMst. SV Anton Dallinger. Asbestfasern werden über die Atemwege in die Lunge aufgenommen, dringen tief vor und sind auch kaum mehr „herauszubekommen“.
Krebsgefahr droht
Beim Versuch des Körpers, sie abzubauen, werden Entzündungsreaktionen ausgelöst. Über die Jahre vermag das zu einer Gewebevermehrung (Fibrose) oder im schlimmsten Fall zu bösartigen Neubildungen (Krebs) zu führen. Arbeiten, die zu einem Abtrag der Oberfläche von Asbestprodukten führen, wie eben zum Beispiel Druckreinigen, Abschleifen oder Abbürsten, sind daher verboten.
Nur sanft reinigen
Erlaubt sind nur das Reinigen von Außenwandflächen mit Schwämmen oder Tüchern, wenn die Flächen mit einem drucklosen Wasserstrahl feucht gehalten werden. Weiters das Entfernen größerer Moosteile auf Dächern von Hand, um einem Verstopfen der Dachrinnen vorzubeugen sowie das Streichen von beschichteten Dach- oder Wandflächen. Diese Vorschriften gelten nicht nur für Firmen, sondern auch für Privatpersonen, die in Eigenregie Hand an Dach oder ihre Fassade legen wollen - etwa ebenso beim Montieren von Fotovoltaikanlagen auf älteren Dächern.
Das ist nämlich generell untersagt - außer unter Einhaltung besonderer Maßnahmen. „Leider hält diese kaum jemand ein, weil die notwendige Fachkenntnis in Österreich oft fehlt“, zeigt sich Anton Dallinger, Dachdecker und Spenglermeister aus Thalheim (OÖ), besorgt.
Neuer Therapieansatz bei Rippenfellkrebs
Das Pleuramesotheliom ist eine durch Asbest ausgelöste Krebserkrankung des Rippenfells mit schlechten Heilungsaussichten. Bisher gab es nämlich nur eingeschränkte Therapiemöglichkeiten.
Behandlungen schlagen besser an
Forscher der MedUni Wien konnten nun jedoch ein bestimmtes Protein (Onkoprotein YB-1) als neues therapeutisches Ziel bestimmen. Sie zeigten damit, dass dessen indirekte Blockierung einen vielversprechenden Ansatz zur Verbesserung der Empfindlichkeit gegenüber Chemo- und Strahlentherapie darstellt. Diese Behandlungen könnten dann besser anschlagen. Außerdem vermag die Hemmung des Eiweißstoffes das Tumorwachstum zu reduzieren.
„Unsere Erkenntnisse liefern die Grundlage für die Entwicklung neuartiger, klinisch realisierbarer Therapieansätze“, betont Studienleiter Prof. Dr. Michael Grusch vom Zentrum für Krebsforschung und Comprehensive Cancer Center die hohe klinische Bedeutung der Studie. Es müssen aber noch weitere Untersuchungen folgen.
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