Im Frühjahr brannte die Rösselmühle in Graz lichterloh. Schon bald stand fest: Es war Brandstiftung! Drei Jugendliche müssen sich noch vor Weihnachten vor Gericht verantworten, die volle Verantwortung übernehmen sie vorerst nicht.
Am 19. Dezember wird einer der aufsehenerregendsten steirischen Vorfälle des Jahres am Grazer Straflandesgericht verhandelt: Drei Burschen stehen vor Gericht, die im April einen Großbrand in der historischen, vor Jahren stillgelegten Rösselmühle im Zentrum von Graz ausgelöst haben sollen.
Die drei Angeklagten waren zum Tatzeitpunkt erst 15 und 16 Jahre alt. Zwei von ihnen sollen im alten Mühlengebäude einen Papiersack angezündet, der Dritte im Bunde soll als Aufpasser fungiert haben.
Zwei Jugendliche sind teils geständig
Die Flammen ließen sich nicht mehr bändigen, trotz Großeinsatz der Grazer Berufsfeuerwehr brannte das betroffene Gebäude vollständig ab, ein Nebengebäude wurde beschädigt. Während ein Jugendlicher bisher laut Auskunft des Straflandesgerichts keine Angaben machte, zeigen sich ein Zündler und sein Aufpasser zumindest teilweise geständig.
Die beiden sollen zudem - gemeinsam mit anderen Jugendlichen - auch in anderen leerstehenden Gebäuden Sachbeschädigungen begangen und Gegenstände sowie mitgebrachte Deodosen entzündet haben, darunter in einer früheren Brucker Schule. So kamen die Ermittler auf die Spur der Verdächtigen: Auf dem Smartphone eines Jugendlichen gab es Hinweise, dass er auch in den Fall Rösselmühle involviert war. Die Ermittlungen wegen der weiteren Brandstiftungen wurden jedoch vorläufig eingestellt, könnten aber später wieder aufgenommen werden.
Teile des Areals werden abgerissen
Seit Schulbeginn werden die Spuren des verheerenden Feuers am Rösselmühl-Areal entfernt: Laut der Eigentümergesellschaft RoMü wird der Bauschutt entfernt, beschädigte Gebäude und zwei kleinere Nebengebäude werden abgetragen. Die Arbeiten sollten bis Mitte November dauern.
Ein Teil des Industriedenkmal-Ensembles - die Mühle wurde 1370 erstmals urkundlich erwähnt - bleibt jedenfalls bestehen, darunter die Silos der Mühle, das Kleinwasserkraftwerk und die denkmalgeschützte Postgarage. Das gesamte Gelände soll neu entwickelt werden, etwa mit neuem Wohnraum.
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