10.000-Dollar-Outfit

Ivanka Trump macht Gericht zum Luxus-Catwalk

Ivanka Trump hat am Mittwoch in New York im Betrugsprozess unter Eid ausgesagt. Die 42-Jährige distanzierte sich wie ihre Brüder von den Finanzgeschäften der „Trump Organization“ und stritt alle Vorwürfe ab. Ihr Auftritt dort glich einem Luxus-Catwalk. 

Das Haar im Wind wehend, eine 3200-Euro-Chanel-Tasche fest in der Hand, gewärmt von einem Carolina-Herrera-Mantel um rund 5000 Euro über einem schicken, seidig blau glänzenden Hosenanzug von Trina Turk (rund 650 Euro), schwebte die Trump-Tochter auf Jimmy Choos (725 Euro) perfekt gestylt, wie auf einem Laufsteg beim Gericht ein.

Als Zeugin befragt
Im New Yorker Betrugsprozess gegen ihren Vater Donald Trump wurde sie bei der mehrere Stunden andauernden Befragung über die Geschäftspraktiken des ehemaligen US-Präsidenten als Zeugin befragt.

Die 42-Jährige distanzierte sich von den Finanzgeschäften der „Trump Organization“, an Details könne sie sich nicht erinnern. Sie betonte, dass sie in geschäftliche Vorgänge, die für die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zentral sind, nicht eingebunden gewesen sei.

Invanka Trump auf dem Weg ins Gericht

(Bild: www.PPS.at)

Invanka Trump auf dem Weg ins Gericht

(Bild: www.PPS.at)

Manipulations-Vorwürfe
Die Staatsanwaltschaft wirft Trump, seinen Söhnen und Mitarbeitern in dem Zivilprozess vor, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Richter Arthur Engoron hatte dies vor dem Prozess bereits bestätigt. In dem Verfahren geht es nun vor allem um die Festlegung möglicher Strafen sowie mehrere weitere Anklagepunkte.

Ivanka Trump war ursprünglich auch angeklagt. Ein Urteil eines Berufungsgerichts befreite sie aber von den Vorwürfen.

Ivanka Trump bei ihrem Gerichtstermin in New York

(Bild: www.PPS.at)

Ivanka Trump bei ihrem Gerichtstermin in New York

(Bild: ADAM GRAY / AFP / picturedesk.com)

Eine Gefängnisstrafe oder direkte Auswirkungen auf seine Bewerbung um das Präsidentenamt drohen Donald Trump zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung großen Schaden zufügen.

Hitzig und chaotisch
Der 77-Jährige hatte am Montag in einer hitzigen und teils chaotischen Sitzung ausgesagt und dabei immer wieder betont, dass der Wert seiner Immobilien unterschätzt sei, nicht aber aufgebläht.

Er gab dabei aber auch freimütig zu, Einfluss auf finanzielle Berichte genommen zu haben und widersprach sich teilweise selbst. Beobachtern zufolge dürfte der Auftritt Trump eher geschadet haben. Nicht zuletzt wohl deshalb, weil der Präsidentschaftsanwärter für 2024 ungebremst unter anderem über Generalstaatsanwältin James und Richter Engoron schimpfte. Dieser herrschte Trumps Anwalt an einer Stelle an: „Das ist keine politische Kundgebung, das ist ein Gerichtssaal.“

Letzte Zeugin
Ivanka Trump war die letzte Zeugin der Staatsanwaltschaft in dem Prozess. Es wird nun erwartet, dass Trumps Verteidigerteam eine Reihe von Zeugen aufruft. Ein Urteil wird für Dezember erwartet.

Ivanka Trump ist die Tochter von Donald Trump mit seiner Ex-Frau Ivana Trump.

Ihr älterer Bruder ist Donald Jr. und ihr jüngerer Bruder ist Eric Trump. Außerdem hat sie noch die Halbschwester Tiffany und den Halbbruder Barron, den Trump mit seiner Frau, der ehemaligen First Lady Melania Trump hat.

Invanka, die eigentlich wie ihre verstorbene Mutter Ivana heißt, ist seit 2009 mit dem Unternehmer Jared Kushner verheiratet und hat mit ihm drei Kinder. Sie arbeitete als Beraterin ihres Vaters während seiner Präsidentschaft.