250 statt 135 Mio. €

Tag der Wahrheit beim MCI: Neubau nun noch teurer!

Tirol
10.11.2023 09:52

Die Bildungseinrichtung Management Center Innsbruck (MCI) beherrscht seit Jahren die politische Debatte in der Landeshauptstadt. Nun könnte das Mega-Projekt neuerlich eine dramatische Wendung bekommen. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Der MCI-Neubau in Innsbruck kostet nicht 135, nicht 150, sondern 250 Millionen Euro. Eine Neubewertung ist nötig!

Paukenschlag Donnerstagabend im Landhaus: Der für Hochbau zuständige LHStv. Georg Dornauer präsentierte die aktuellsten Kostenschätzungen für den MCI-Neubau. Und die nackten Zahlen haben es in sich. Denn der Bau ist offenbar nicht unter 250 Millionen Euro Gesamtkosten brutto zu haben.

Zu den reinen Baukosten von 155 Millionen Euro (Stand Preisbasis 2019) für die drei Bauteile Gebäude (A), Garage (B) und Umfeld (C) kommen noch bedingt durch die Überarbeitung des Wettbewerbsergebnisses 8,5 Mio. Euro für die neue Fassade plus eine Lkw-taugliche Rampe in die Tiefgarage. Weiters gesellen sich noch inflationsbedingte Steigerungen von 5 Prozent jährlich bis zur Fertigstellung hinzu, sodass sich finanzmathematisch hochgerechnet am Ende (im Jahr 2027) ein Gesamtfinanzierungsbedarf für das Land Tirol von 250 Millionen Euro ergibt.

Projekt hält alle Parameter ein
„Die von LR a. D. Tratter genannten 135 Millionen aus dem Jahr 2019 sind die reinen Errichtungskosten zum Bauteil A. Für alle Bauteile waren es schon 2019 155 Millionen Euro“, berichtete Advokat Herbert Schöpf, der maßgeblich an der Neuaufgleisung des Projekts mit Totalunternehmer beteiligt war. „Exakt 12 Monate, nachdem ich das Projekt übernommen habe, liegen nun seriöse Kostenberechnungen auf dem Tisch“, hielt Dornauer fest. „Das nunmehr präsentierte Projekt hält Zahl und Parameter ein“, betonte er. Es sei nicht kleingerechnet worden. „Wir haben es nie kleiner gemacht“, ergänzte Schöpf, „wir haben es nicht größer werden lassen“.

Zitat Icon

Wir werden das Projekt jetzt einfrieren. Nicht nur wegen dem de facto gestarteten Wahlkampf in Innsbruck, sondern auch wegen diverser anderer Kalamitäten in der Stadt, ich erinnere an die Baurechtsablöse. Eventuell ist ein anderer Standort günstiger.

LHStv. Georg Dornauer

Finanzreferent Mattle am Zug
Die Landesregierung müsse nun die Rahmenbedingungen neu bewerten. „Der Tiroler Landtag wird letztlich entscheiden, ob man das Geld in die Hand nehmen will.“ Er selbst trete weiterhin für den Neubau des MCI ein.

Planungsstopp für ein halbes Jahr
Vorerst bleibe es dabei: Ein halbes Jahr lang werden nun die weiteren Planungen auf Eis gelegt. Möglich, dass ein anderer Standort zum Zug kommt. Dornauer sprach von etlichen Angeboten aus ganz Tirol, die er in nur 48 Stunden erhalten habe. Er selbst nannte einen Standort in der Trientlgasse. Dort sei der Anspruch an die Fassadengestaltung weniger hoch, die Zufahrt in die Tiefgarage weniger komplex. Möglicherweise würde das Projekt dadurch billiger zu realisieren sein. Das solle nun die Nachdenkpause zeigen.

Keine Einsicht in Vertrag 
Falls das Land jetzt für den bisherigen Standort rotes Licht gibt, wäre keine Pönale an den Totalunternehmer zu bezahlen, betonte Anwalt Schöpf. Einsicht in den Vertrag - wie von der Opposition gefordert - wird es aus wettbewerbsrechtlichen Gründen weiterhin nicht geben.

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