„Egal wie lange ...“
Israel zu jahrelangem Krieg gegen die Hamas bereit
Seit mehr als einem Monat tobt der Krieg im Nahen Osten - und es ist kein Ende in Sicht. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant erklärte nun, er sei für eine jahrelange Auseinandersetzung bereit, um alle Beteiligten am Massaker vom 7. Oktober in Israel zu finden. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, der Österreicher Volker Türk, ortete in Hinblick auf die vielen zivilen Opfer im Gazastreifen „unverhältnismäßige Angriffe“ Israels.
Der Konflikt gegen die als Terrorgruppe eingestufte Organisation Hamas wird sich aller Voraussicht nach noch sehr lange hinziehen. Galant erklärte, gegen die Verantwortlichen für den Großangriff auf Israel vor rund fünf Wochen vorzugehen - „egal ob es eine Woche, einen Monat, ein Jahr oder gegebenenfalls sogar Jahre dauert“.
Einen Kompromiss mit der Hamas und anderen extremistischen Gruppen im Gazastreifen schließt er aus, schließlich hätten diese israelischen Bürgern Schaden zugefügt und viele ermordet. „Wir werden sie alle eliminieren“, erklärte der Verteidigungsminister.
UN-Hochkommissar warnt vor Verstößen gegen das Völkerrecht
Der österreichische UN-Hochkommissar für Menschenrechte rief am Freitag Israel dazu auf, die Angriffe mit besonders explosiven Waffen auf dicht besiedelte Gegenden im Gazastreifen umgehend zu stoppen. „In Anbetracht der vorhersehbar hohen Zahl ziviler Opfer und großen Zerstörung ziviler Objekte haben wir ernsthafte Bedenken, dass es sich um unverhältnismäßige Angriffe handelt, die gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen“, erklärte Türk in der jordanischen Hauptstadt Amman.
Türk: Kriegsverbrechen auf beiden Seiten
Der Hochkommissar hatte zuvor nach einem Besuch am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen bereits von Kriegsverbrechen auf beiden Seiten gesprochen. Er bezog sich dabei auf den Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober als auch auf die israelischen Gegenschläge.
Die Zerstörung in der Umgebung von Krankenhäusern mache es schwer für Menschen, dort Hilfe zu suchen. Der Aufruf, Krankenhäuser im nördlichen Teil des Gazastreifens zu räumen, sei „ein Todesurteil“ für Patientinnen und Patienten, sagte Türk. Krankenhäuser im Süden des Gazastreifens könnten nicht mehr Menschen aufnehmen.
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