Schüsse in Offenburg

Vater von Schulkind hielt deutschen Schützen auf

Ausland
10.11.2023 16:13

Nach den Schüssen in einer sonderpädagogischen Schule im deutschen Offenburg werden jetzt nach und nach mehr Details bekannt. So hat ein Vater eines unbeteiligten Schulkindes den mutmaßlichen Schützen lautstark angesprochen und ihn dazu bewegt, die Schusswaffe abzulegen.

Bis zum Eintreffen der Polizei hielt er den 15-Jährigen dann fest. Bei RTL berichtete Familienvater Sabah Ayoub: „Ein Junge kam mit einer Pistole. Ich habe ihm gesagt: ,Waffer runter!‘ Er hat die Waffe weggeschmissen und ich habe seine Hand genommen.“ Ayoub hätte am Donnerstag ein Elterngespräch gehabt, wurde aber vom Schulleiter auf die Schüsse hingewiesen. Daraufhin machte er sich laut eigener Aussage auf den Rückweg und traf dabei auf den mutmaßlichen Schützen.

Der Jugendliche habe gezittert und nicht gesprochen. Als Held sieht sich der Familienvater nicht. Er habe in dem Moment Angst gehabt und an seine achtjährigen Zwillinge gedacht, die in der Schule waren.

Am Donnerstag hat ein Schüler in Offenburg seinen Mitschüler erschossen. Nach und nach werden mehr Details zu der schrecklichen Tat bekannt. (Bild: APA/dpa/Philipp von Ditfurth)
Am Donnerstag hat ein Schüler in Offenburg seinen Mitschüler erschossen. Nach und nach werden mehr Details zu der schrecklichen Tat bekannt.

Eifersucht als Motiv?
Der Jugendliche kam laut Ermittlungen wohl zu Hause an die Waffe. Er soll auf einen gleichaltrigen Mitschüler geschossen haben, der kurz darauf im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. „Das Opfer wurde nach aktuellem Sachstand von zwei Schüssen getroffen“, sagten die Ermittlerinnen und Ermittler. Direkt nach dem Angriff habe der mutmaßliche Täter noch eine Lehrerin geschlagen und sie leicht verletzt. Als Motiv für die Tat kommt Eifersucht infrage.

Großeinsatz der Polizei am Donnerstag (Bild: APA/Christina Häußler)
Großeinsatz der Polizei am Donnerstag

Der 15-Jährige sitzt jetzt wegen mutmaßlichen Totschlags in Untersuchungshaft. Die Wohnung, in der der Jugendliche lebt, wurde bereits durchsucht. „Hierbei konnten weitere Beweismittel sichergestellt werden, deren Auswertung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird“, hieß es.

Molotowcocktail entdeckt
Laut Sicherheitskreisen hatte der mutmaßliche Todesschütze auch einen Molotowcocktail dabei (siehe Video oben). Man habe einen Brandsatz bei ihm gefunden. „Im Zuge der Durchsuchung des Schulgebäudes konnte von den Einsatzkräften der Polizei im Treppenhaus eine Flasche mit mutmaßlich brennbarer Flüssigkeit aufgefunden und sichergestellt werden“, teilten die Ermittlerinnen und Ermittler mit. Inwieweit diese Flasche mit der Tat zu tun habe, werde noch untersucht.

Die Schule blieb am Freitag geschlossen, ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um die Schülerinnen und Schüler. Die Polizei sicherte weiterhin Spuren.

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