Die Anleihegläubiger sind alarmiert, weil bei der Signa-Development-Tochter die baren Mittel binnen Monaten drastisch gesunken sind. Daher liegen viele Großbaustellen auf Eis, unter anderem bei mehreren Projekten in Berlin. Daher braucht man ganz dringend frisches Geld.
Die Signa Development, die im Konzern für die Entwicklung von städtischen Immobilien zuständig ist, hat massive Geldprobleme. In der Halbjahresbilanz 2023 sind die liquiden Mittel von zuvor 125 auf nur noch 32 Millionen Euro gesunken. Der operative Verlust betrug 149 Millionen Euro. Das erklärt, warum z.B. bei sämtlichen Projekten in Berlin der Bau eingestellt wurde.
Da die Development für ihre Finanzierung auch Anleihen begeben hat, wurden die Investoren (Anleihegläubiger) am Donnerstag über die kritische Lage informiert. Dabei wurde erklärt, dass der rätselhafte Bargeld-Schwund damit zusammenhängt, dass innerhalb der Benko-Gruppe offenbar Gelder verschoben wurden.
„Nicht bezahlte Leistungen“
Dabei seien Forderungen für „nicht bezahlte Leistungen“ in Höhe von 100 Millionen € angefallen. Die Development versicherte, dass sie die Cash-Transaktionen innerhalb der Signa-Gruppe gestoppt habe.
Das und die Reduktion der Forderungen gegen andere Signa-Gesellschaften sollen die Liquidität drastisch verbessern. Das 700-Millionen-Euro-Projekt Beam (Bürokomplex in Berlin Mitte) wurde inzwischen zur Gänze an die Holding des Signa-Investors Klaus Michael Kühne verkauft.
Das allein reicht noch nicht. Das Management gab zu, dass Signa Development und die Schwester Signa Prime großen Herausforderungen gegenüberstehen, um die Fortsetzung der Immobilienprojekte zu ermöglichen. Die Development 2,2 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten, bei der Prime (sie hat mehr Immobilienvermögen) sind es, wie berichtet, 10,8 Milliarden Euro.
Der neue Signa-Boss Arndt Geiwitz hat am Freitag mit dem Unternehmensberater Ralf Schmitz für beide Gesellschaften einen neuen Sanierungsmanager bestellt.
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