Gegen die unterirdische Verlängerung der Salzburger Lokalbahn wettert der Hotelier und Vertreter in der Wirtschaftskammer Georg Imlauer. Als Anrainer hält er wenig vom milliardenteuren Öffi-Vorhaben seines Parteifreundes Stefan Schnöll.
Noch im Jänner feierte man im Hotel Imlauer traditionell die legendäre „schwarze Nacht“ - den Ball der Salzburger Volkspartei. Hochkarätige Polit-Prominenz tanzte Seite an Seite mit Hausherr Georg Imlauer, selbst starker Mann in der schwarzen Wirtschaftskammer, durch die Nacht. Diese unbeschwerten Zeiten gehören nun aber der Vergangenheit an. Denn das Hotel Imlauer ist mittlerweile zum Schauplatz eines schwarzen Zwists geworden.
Der Grund: Das Megaprojekt S-Link. Während die ÖVP entschlossen hinter dem Großbauvorhaben einer U-Bahn steht, sieht sich Unternehmer Imlauer dadurch in seiner Existenz bedroht. „Wir werden die Hälfte des Umsatzes mindestens verlieren. Wenn es schlecht hergeht sogar noch mehr.“ Den Gastgarten seines Braurestaurant hat der Unternehmer mit meterhohen Transparenten der S-Link-Gegnerinitiative „Stopp U-Bahn“ plakatiert.
Sie nutzen das Hotel auch für Versammlungen und rufen dazu auf, bei der Bürgerbefragung am 26. November gegen das Bauprojekt zu stimmen. „Das Problem betrifft nicht nur uns Unternehmer. Vor allem unsere Angestellten und auch die Anrainer werden während der rund vierjährigen Bauzeit leiden. So etwas hat sie Stadt Salzburg noch nicht gesehen“, ist sich Imlauer sicher. Er fordert deshalb eine Entschädigung.
Für Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) steht fest: „Entschädigt wird nach Gesetz, das ist klar geregelt.“ Vor allem aber zeigt er sich über die harsche Kritik verwundert: „Es ist schade, dass Herr Imlauer, der ja selber Fachgruppen-Obmann in der Wirtschaftskammer Salzburg ist, keinen langfristigen wirtschaftlichen Nutzen in dem Projekt erkennt.“ Immerhin sei der S-Link vor allem eine Zukunftsperspektive für viele neue Generationen.
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