Ein ukrainischer Waisenjunge (17), der nach Russland gebracht wurde, darf wieder in seine Heimat zurück. Das bestätigten sowohl russische als auch ukrainische Quellen unabhängig voneinander am Freitag. Über seine Rückkehr sei ein Abkommen getroffen worden.
Der 17-jährige Bogdan Jermochin lebte vor Kriegsbeginn im Februar 2022 in Mariupol. Nach der Eroberung der russischen Truppen wurde er zunächst in die russisch kontrollierte Stadt Donezk und später in die Region Moskau gebracht. Der gelernte Metallarbeiter wurde laut Medienberichten eingebürgert und sollte dem russischen Militär seine Wehrdokumente vorlegen. So wie ihm gehe es vielen Ukrainern in russisch besetzten Gebieten. Im März habe er bereits einen Fluchtversuch unternommen, war jedoch von russischen Sicherheitskräften aufgehalten worden.
An Selenskyj gewandt
Anschließend hatte sich Jermochin in einem Video direkt an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gewandt. „Ich bitte Sie, mir zu helfen, nach Hause zurückzukehren“, sagte er darin. Seine Anwältin verbreitete das Video online.
Nun werde der 17-Jährige tatsächlich bald in der Ukraine sein, sagte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets. Über die Rückkehr sei eine Abmachung getroffen worden. Die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Alexejewna Lwowa-Belowa ergänzte, beide Länder hätten sich auf eine Rückkehr Jermoschins zu seiner Kusine geeinigt. Sie ist seine gesetzliche Betreuerin. An der Aktion am 19. November soll auch „ein Drittstaat“ beteiligt sein.
Tausende Minderjährige verschleppt?
Der internationale Strafgerichtshof (IStGH) wirft Russland die „illegale Deportation“ von tausenden Minderjährigen vor. Gegen den russischen Präsidenten sowie Lwowa-Belowa wurden daher Haftbefehle erlassen (siehe Video oben). Der Kreml weist die Vorwürfe zurück.
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