Neue Details aus dem Geständnis des im Bus verhafteten Serben nach dem Einbruch bei Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). In der Einvernahme gestand der Berufskriminelle die Tat. Seine Kokainsucht und Geldsorgen hätten ihn dazu getrieben. Bei der Auswahl der Wohnung von Edtstadler handelte es sich offenbar aber um einen puren Zufall.
Wie mehrfach ausführlich berichtet, musste die geschockte türkise Frontfrau im August live am Handy während ihres Sommerurlaubs an der Côte d’Azur den Einbruch in ihre Wohnung im Wiener Nobelbezirk Döbling mit ansehen.
Nachbarin alarmierte die Polizei
Die Überwachungskameras hatten Bilder von zwei maskierten Tätern auf das Smartphone übertragen. Praktisch zeitgleich mit einer aufmerksamen Nachbarin hatte Edtstadler per Notruf die Polizei alarmiert. Das Duo flüchtete darauf über den Balkon.
Namenloser Komplize noch flüchtig
Die folgende akribische Tatortarbeit mit 15 gesicherten DNA-Spuren und Ermittlungen der Einbruchsgruppe des Landeskriminalamtes führten dann rasch zu einem Treffer in der Verbrecherdatenbank. Nicht einmal drei Monate nach dem Coup bei der ÖVP-Spitzenpolitikerin klickten für den per EU-Haftbefehl gesuchten Serben (49) - sein noch namenloser Komplize ist flüchtig - in einem Bus in Wien die Handschellen. Zuerst mit einem E-Scooter und dann eben mit den Öffis war der von der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) bereits observierte Serientäter offenbar bereits auf dem Weg zum nächsten Einbruch. „Typisches“ Werkzeug wurde bei ihm sichergestellt.
Postpaket führte zu Minister-Einbruch
In der Einvernahme gestand der Berufskriminelle die Tat. Seine Kokainsucht und Geldsorgen hätten ihn dazu getrieben. Aber wie kam er ausgerechnet auf den Promi-Tatort? Die Auswahl der Wohnung von EU- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler ist offenbar doch kein Insider-Tipp durch zuvor dort tätige Bauarbeiter gewesen, sondern ein ganz banaler Zufallstreffer bei einer Ausspähtour durch den Bezirk: „Ihr Name hat mir gar nichts gesagt, die Adresse habe ich nur wegen eines dort abgestellten Postpakets gewählt.“ Wie auf den Überwachungsvideos zudem zu sehen ist, griff der Serbe bei dem Einbruch zielgerichtet zu einer der Kameras, um sie auszuschalten.
Ihr Name hat mir gar nichts gesagt, die Adresse habe ich nur wegen eines dort abgestellten Postpakets gewählt.
Der per EU-Haftbefehl gesuchte Serbe (49) in seiner Einvernahme zum Einbruchs-Coup bei Ministerin Karoline Edtstadler
Auch dafür hat der Vorbestrafte aber eine einfach Erklärung parat: Er habe sie nur deswegen gesehen, weil er es auf ein daneben stehendes Glas mit Euromünzen abgesehen hatte. Zu seinem Komplizen bleibt der 49-jährige Verdächtige aber schweigsam - Verbrecher-Ehrenkodex.
Als Konsequenz des Coups wurden jedenfalls die Sicherheitsmaßnahmen für die Wohnung der 42-jährigen Salzburgerin verschärft und vorübergehend auch der Personenschutz für die Spitzenpolitikerin verstärkt.
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