Israelische Armee:
Neues Zeitfenster zur Flucht in den Süden Gazas
Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen am Sonntag ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt.
Zudem soll ein Durchgang zwischen der größten Klinik in Gaza, dem Shifa-Krankenhaus, und einer Verbindungsstraße in Richtung Süden geschaffen werden, wie die Armee mitteilte. Der Fluchtkorridor sei zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) geöffnet.
Evakuierung in den Süden
Die israelische Armee wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, das Shifa-Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen. Für zwei Gebiete im Norden kündigte das Militär zudem wieder eine „taktische Pause“ der Kämpfe zu „humanitären Zwecken“ an.
Den Angaben nach soll dadurch die Evakuierung in den Süden ermöglicht werden.
Israel ruft die Zivilbevölkerung in der Stadt Gaza und im Norden seit Wochen dazu auf, sich zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des Küstenstreifens zu begeben.
Widersprüchliche Angaben
Doch auch im südlichen Teil des Gazastreifens kam es Augenzeugen zufolge bereits mehrfach zu israelischen Luftangriffen.
Nach Darstellung der Armee soll es sich dabei ausschließlich um gezielte Attacken auf Mitglieder der Terrororganisation Hamas handeln. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.
Um das Shifa-Krankenhaus wird unterdessen nach den Worten eines dort arbeitenden Arztes weiter heftig gekämpft. „Wir können kaum die Patienten im Krankenhaus behandeln und sind mitten im Kriegsgebiet“, sagte der Mediziner der größten Klinik des Küstenstreifens, Ahmed Mokhallalati, am Sonntag dem Nachrichtensender Al-Jazeera. „Es gibt laufend Luftangriffe, und Drohnen kreisen in der Gegend des Krankenhauses.“
Die Ankündigung der israelischen Armee, dass Zivilisten das Krankenhaus über die östliche Seite verlassen könnten, sei eine „große Lüge“, sagte der Arzt. Erst am Samstag habe eine fünfköpfige Familie genau dies versucht. Auf sie sei dann geschossen worden. „Also kamen sie verletzt zurück.“
Palästinensischen Berichten zufolge ist die Klinik zuletzt mehrfach unter Beschuss geraten. Israels Armee dementierte Vorwürfe über Angriffe und warf Terroristen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas vor, sich gezielt in der Nähe des Krankenhauses zu positionieren. Mit 700 Betten ist es der wichtigste Klinikkomplex in dem Küstenstreifen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.