Schon ab Anfang Dezember soll der Verkehr über den neuen Talübergang bei Regau rollen, die millimetergenaue Krönung der Ingenieurskunst erfolgt mit Teil zwei erst in einem Jahr. Petrus hatte heuer zwar nicht mitgespielt, wie geplant, das hat den Zeitplan aber nicht ruiniert.
Ein Meilenstein beim Neubau der Aurachbrücke auf der Westautobahn bei Regau steht bevor: Der erste Teil der neuen, 420 Meter langen Brücke ist fast fertiggestellt. Anfang Dezember wird der gesamte Verkehr vom rund 60 Jahre alten Altbestand auf das neue Bauwerk umgeschwenkt. „Bisher hat alles reibungslos geklappt. Wir sind im Zeit- und im Kostenplan, obwohl das Wetter im Frühjahr so schlecht war“, ist Asfinag-Projektleiter Martin Schnellmann beim „Krone“-Lokalaugenschein auf der Baustelle mehr als happy.
Nebenan gebaut
Dass alles so gut klappt, ist nicht selbstverständlich. Denn die Erneuerung des Talübergangs im Salzkammergut ist eine bautechnische Meisterleistung. Das Tragwerk für die Richtungsfahrbahn Salzburg wurde nämlich neben der alten Brücke neu errichtet und wird Ende 2025 in Millimeterarbeit seitwärts in Position geschoben. Gesamtkosten: 65 Millionen Euro.
Bereits 2018 haben Experten an der Detailplanung des Neubaus getüftelt, damit nicht die komplette A 1 in diesem Bereich über Jahre stillgelegt werden hätte müssen - was natürlich undenkbar gewesen wäre.
Im November 2022 haben dann die Bauarbeiten gestartet, und unter der Brücke ist das größte Bohrgerät Österreichs zum Einsatz gekommen. Binnen eines Monats wurden neben dem Altbestand die Fundamente für fünf neue Brückenpfeiler, die rund 35 Meter tief im Boden verankert sind, errichtet. Anschließend haben Arbeiter in Rekordzeit fünf Brückenpfeiler hochgezogen, die mittlerweile einen Teil der neuen Fahrbahn in 50 Metern Höhe tragen.
Mittels Schüttung wird aktuell die Verbindung von der bestehenden Fahrbahn zur neuen Brücke (die ja seitlich des endgültigen Standorts steht) errichtet. Auch Asphaltierungsarbeiten sowie die Fertigstellung von Leitplanken und Spritzschutz sind gerade in Arbeit. „Unterhalb wird zudem die Gewässerschutzanlage adaptiert. Dorthin fließt das Abwasser von der Brücke, wird gereinigt und anschließend in die Aurach geleitet“, weiß Schnellmann.
Zahlen und Fakten
50.000 Fahrzeuge rollen täglich über die Aurachbrücke - im Sommer sogar noch mehr.
420 Meter lang und 50 Meter hoch ist die zu erneuernde Brücke.
15.000 Tonnen wiegt das Tragwerk, das bereits gebaut ist, aber erst Ende 2025 in seine Endposition geschoben wird.
65 Millionen Euro sind für den Neubau der Brücke kalkuliert.
Abriss der alten Brücke steht unmittelbar bevor
Sobald ab Dezember der gesamte Verkehr auf dem bereits fertigen Brückenteil rollt, ist eine Section Control zur Einhaltung der Geschwindigkeit aktiv, und der Altbestand wird abgerissen.
Wenn ein Steher weg ist, wird an derselben Stelle ein neuer errichtet - auch das Riesenbohrgerät ist dafür wieder im Einsatz. Im Herbst 2025 soll dann die neue Richtungsfahrbahn Wien fertig sein und der komplette Verkehr wieder auf diese umgeleitet werden. Sobald das Tragwerk für die Fahrbahn nach Salzburg dann frei ist, wird es an seine endgültige Position verschoben. Eine Premiere für die Asfinag.
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