Mehrere Verletzte

Brand in Hochhaus in NÖ: 45 Bewohner gerettet

Niederösterreich
12.11.2023 18:30

Dramatische Szenen in St. Pölten: Denn nach einem Kellerbrand war ein Hochhaus in der Josefstraße so lebensgefährlich verraucht, dass Bewohner in Sicherheit gebracht werden mussten - es war Rettung in letzter Minute!

„Am Geruch habe ich sofort bemerkt, dass da etwas nicht stimmt“, schildert der noch immer geschockte Kenan Cenanovic, ein Bewohner des Brandobjekts in der Josefstraße 116. Seiner Geistesgegenwart ist es zu verdanken, dass der gegen 4.30 Uhr ausgebrochene Brand nicht in einer noch größeren Katastrophe mündete. Denn der Familienvater war aus sechstem Sinn in den Keller gelaufen und hatte sofort das drohende Ausmaß des anfangs noch kleinen Flammenmeers erahnt. „Ich bin sofort wieder in die Wohnung rauf, habe meine Lieben geweckt und dann über Notruf die Brandbekämpfer angerufen“, schildert der couragierte St. Pöltner, der dann im Keller löschte und dabei Brandverletzungen erlitt. Seine Familie warnte inzwischen andere Wohnhausbewohner.

Brand forderte mehrere Verletzte
Was er in seiner Bescheidenheit nicht erwähnt: Durch das Stiegenhaus zogen sich immer dichtere und immer gefährlichere Rauchgase bis in die oberen Stockwerke hinauf. Die Florianis von fünf Feuerwehren waren rasch an der Einsatzstelle. Sie leisteten in den bangen Morgenstunden Großartiges. Denn es gelang den 67 Florianis durch ihr besonnenes Handeln insgesamt 45 Bewohner aus ihren Wohnungen in Sicherheit zu bringen. Dennoch erlitten acht Menschen - davon ein Feuerwehrmann wegen einer verrutschten Schutzmaske - Rauchgasvergiftungen. Zwei von ihnen mussten ins Spital gebracht werden. 

Mutiger Ersthelfer: Kenan Cenanovic (Mitte) (Bild: Imre Antal)
Mutiger Ersthelfer: Kenan Cenanovic (Mitte)

Bewohner sicher untergebracht
Inzwischen war auch Bürgermeister Matthias Stadler mit seinen Experten des Magistrats am Brandort eingetroffen, um die Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. Erster Schritt im an Ort und Stelle in Gang gesetzten Notfallplan: Die Opfer des Brandunglücks wurden wegen der bitteren Kälte in ein nahes Einkaufszentrum und später dann in einer Volksschule untergebracht.

Zitat Icon

Ich habe sofort meine Mitarbeiter aus dem Bett getrommelt. Wir suchen intensiv nach Ersatzquartieren für die Opfer des Brandes und werden diesen mit allen Mitteln, die in unserer Macht stehen, helfen.

Matthias Stadler, Bürgermeister von St. Pölten

Weiter Betroffene haben inzwischen bei Verwandten und Familien Unterschlupf gefunden. Zwei Familien wurden – laut Bürgermeister – in die wärmende Geborgenheit eines Hotels gebracht.

Aufräumarbeiten im Keller
Im Laufe des Sonntagvormittags wurde der betroffene Keller von den Brandbekämpfern fachgerecht vom Brandschutt gesäubert, damit sich die Reste nicht noch einmal entzünden und neuerlich hochgiftige Gase durch das Wohngebäude ziehen können.

Flammenschutt zeugt vom Brandausmaß (Bild: Imre Antal)
Flammenschutt zeugt vom Brandausmaß

Am Montag werden die Brandermittler des Landeskriminalamts wohl zu einer Conclusio über die Ursache des Beinahe-Infernos kommen. Doch es kristallisierte sich in den Stunden nach dem Löscheinsatz immer mehr heraus, dass ein elektrischer Defekt das folgenschwere Unglück mit beträchtlichem Sachschaden sein ausgelöst hat.

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