Brisante Begründung
Frau fotografiert Sterbenden, fährt einfach weiter
Auf dem Weg zur Arbeit soll eine 41-jährige Deutsche einen dramatischen Unfall mit einem Motorradfahrer provoziert haben. Statt Erster Hilfe zu leisten, griff sie aber nur zum Smartphone – um das Unfallopfer zu fotografieren und einfach weiterzufahren. Ihre Begründung ist erschreckend.
Die Autofahrerin habe im Juli 2022 an einer unzulässigen Stelle gewendet - der 60-jährige Zweiradfahrer kam offenbar beim Ausweichen ins Rutschen, wodurch er gegen die Umzäunung eines Baums geprallt sein dürfte. Die Kölnerin soll den Verletzten dann nicht nur gesehen, sondern auch ausgestiegen sein.
Bild war für Chef gedacht
Statt ihm zu helfen, machte sie aber eben nur das Foto von dem am Boden liegenden Mann. Vor dem Amtsgericht Düsseldorf lieferte sie die Erklärung dafür: Es war für ihren Chef bestimmt, „damit er mir glaubt, dass es später wird, weil es einen Unfall gab“, erklärte sie vor dem Richter.
„Dann hat sie gesagt, sie muss zur Arbeit und ist gefahren“, schilderte dann eine Zeugin den Vorfall. Zwei weitere Ersthelfer bestätigten die Vorgänge gegen die Autofahrerin, die ohne Hilfe geleistet zu haben, davonfuhr. Der 41-Jährigen werden fahrlässige Tötung, Verkehrsgefährdung, Unfallflucht und die Verletzung der Persönlichkeitsrechte durch das Fotografieren des Sterbenden vorgeworfen.
Will mit Unfall nichts zu tun haben
„Ich kannte die Straße nicht“, rechtfertigte sich die Angeklagte weiter - sie habe erst zu spät bemerkt, dass sie falsch abgebogen ist - sie sei auch nicht mit dem Motorradfahrer direkt zusammengestoßen und hätte daher auch den Unfall nicht mit sich selbst in Verbindung gebracht. Sie fühle sich auch nach wie vor nicht für den Unfall verantwortlich, beteuerte sie.
Für den Motorradfahrer endete der Vorfall mit dem Tod. Nun soll ein Analytiker in dem Prozess klären, wie schnell der Verunglückte unterwegs war und warum er auf eigentlich trockener Fahrbahn beim Bremsen ins Schleudern kam. Bis dahin ist der Prozess vertagt.
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