St. Pöltens Frauenteam hat den Start in die Champions-League-Gruppenhase verpatzt. Österreichs Serienmeister kassierte am Dienstagabend in der NV Arena gegen Brann Bergen eine bittere 1:2-Niederlage. Der norwegische Klub war nur aus Topf vier gezogen worden, war daher von der Papierform der schwächste Verein in der Gruppe B. Im Kampf um den als Ziel ausgegebenen Aufstieg ins Viertelfinale gab es damit gleich einmal einen großen Rückschlag.
Ein Tor von Maria Mikolajova (68.) vor einer enttäuschenden Kulisse von nur 1034 Zuschauern war zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. Rakel Engesvik (57.) und Wechselspielerin Natasha Anasi (79.) fixierten den nach den Chancen gesehen durchaus leistungsgerechten Auswärtserfolg. Das obwohl Mateja Zver zwischendurch bei einem Latten-Freistoß (71.) sehr nahe an das zwischenzeitliche 2:1 herangekommen war. Als nächste Aufgabe wartet mit dem Gastspiel bei CL-Rekordsieger Olympique Lyon am 22. November eine fast unlösbare Aufgabe. Die Französinnen fertigten Slavia Prag im Abendspiel in Tschechien mit 9:0 ab.
Beinahe hätten die Gastgeberinnen einen Traumstart verzeichnet. Zver überraschte Bergen-Torfrau Aurora Mikalsen nach etwas mehr als zwei Minuten mit einem Freistoß aufs kurze Eck, der Ball ging aber knapp daneben. In dieser Tonart ging es allerdings nicht weiter, von Beginn an war klar ersichtlich, dass der Gegner von der Qualität her deutlich über die Qualifikationshürden PAOK Saloniki und Valur Reykjavik zu stellen ist.
Nach einem Corner waren Ingrid Stenevik und Marthine Östenstad bei einer Doppelchance erstmals gefährlich (8.). Auch sonst wurde es immer wieder einmal brenzlich im Strafraum, der letzte Pass kam aber meist nicht an. Das war auch bei den Heimischen der Fall (15., 23.). Zudem verfehlte Melanie Brunnthaler eine Mikolajova-Freistoßflanke nur ganz knapp mit dem Kopf (30.). Aufseiten der Norwegerinnen hatte Stenevik bei einem Latten-Kopfball Pech (37.).
Bergen dominiert das Geschehen
Nach Wiederbeginn legte Bergen weiter zu und dominierte das Geschehen über weite Strecken. Engesvik (47.) und Amalie Eikeland (51.) vergaben noch ihre Chancen. Bei der Führung war dann auch etwas Glück dabei. Signe Gaupset brachte Jennifer Klein mit robustem Körpereinsatz zu Fall, Schiedsrichterin Riem Hussein ließ allerdings weiterspielen und nach ihrer Hereingabe musste die ungedeckte Engesvik den Ball nur noch über die Linie schieben. Carina Schlüter bewahrte ihr Team vor dem 0:2 mit einer Parade bei einem Gaupset-Abschluss (64.).
St. Pölten blieb dadurch im Spiel und kam dank eines via Innenstange im Tor landenden Weitschuss von Mikolajova zurück. Hätte Zver kurz danach den Freistoß im Tor untergebracht, wäre es vielleicht noch etwas mit drei Punkten geworden. Verdient wäre das nicht gewesen. Die Norwegerinnen drückten auf den Sieg und wurden durch Anasis Kopfballtreffer belohnt. Schlüter kam nicht an den Ball, die „Jokerin“ war zudem nicht gut genug gedeckt. Johanna Renmark traf noch die Stange (82.). St. Pöltens gefährlichste Aktion im Finish blieb ein parierter Schumacher-Schuss (86.).
Damit endete die erste Partie wie bei der Premiere in der „Königsklasse“ vergangenes Jahr enttäuschend. Diesmal tat die Niederlage allerdings so richtig weh, zumal sie nicht gegen einen Favoriten (0:4 gegen Wolfsburg) wie damals eingefahren wurde.
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