Reifendruck-Limit verärgert die MotoGP-Stars. WM-Aspirant Jorge Martín spricht Klartext. Gustl Auinger erklärt, worum es dabei geht.
Die letzten beiden Runden des MotoGP-Rennens in Thailand, als sich die WM-Kontrahenten Francesco Bagnaia und Jorge Martín auf ihren Ducatis mit KTM-Pilot Brad Binder einen mitreißenden Dreikampf um den Sieg lieferten, waren Motorsport vom Feinsten, der die Fans begeisterte - im Ziel trennten die drei gerade einmal 0,253 Sekunden!
Nur zwei Wochen später in Malaysia das Gegenteil: Aufgefädelt wie in der Formel 1, spulten die Fahrer ihre Runden ab, mit jeweils ein, zwei Sekunden Abstand. Was war da los? Des Rätsels Lösung ist die neue Luftdruck-Regel, in der seit Silverstone mit Sensoren überprüft wird, ob der vom Reifenhersteller Michelin vorgegebene Druck von 1,9 Bar am Vorderreifen nicht unterschritten wird. Beim ersten Mal gibt’s eine Verwarnung, beim zweiten Vergehen drei Sekunden Zeitstrafe, die nun eben einigen Fahrern bereits drohte …
Wie dem WM-Zweiten Martin. „Die Regel zerstört echten Rennsport“, wetterte der Martinator nach Platz vier, „es war frustrierend, weil ich nie pushen konnte, nach sechs Runden bin ich in jeder Kurve beinahe gestürzt!“
„Kein Sicherheitsvorteil“
„Ich kenne Jorge sehr, sehr gut - wenn er das sagt, war es schon fast unfahrbar“, weiß Gustl Auinger. Österreichs Motorsportlegende erklärt für die „Krone“, worum es geht: „In einem Ideal-Szenario kannst du den Reifendruck planen, wenn du das Qualifying gewinnst, aus der Pole vorne wegfährst - im Pulk aber fehlt dem Reifen die Kühlung, geht der Druck rasch runter.“ Also halten die Fahrer bewusst Abstand, „was absurd ist, auch kein Sicherheitsvorteil - im Gegenteil.“
So nimmt sich die MotoGP selbst viel von ihrer Attraktivität. Dabei ist der WM-Kampf zwei Rennwochenenden vor Schluss spannend wie selten. Auinger: „Nicht auszuschließen, dass Pecco und Jorge ihr eigenes Rennen im Rennen um den Titel fahren und nicht an der Spitze, wo sie hingehören.“
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